Produktfälschungen: Europol konfisziert Hunderte Domains

Wenige Wochen vor Weihnachten hat Europol fast 300 Internet-Domains beschlagnahmt, die mit dem Verkauf von Produktfälschungen und Raubkopien in Verbindung gebracht wurden. Festnahmen hat es aber nicht gegeben.

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Produktfälschungen: Europol konfisziert Hunderte Domains
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Die europäische Polizeibehörde Europol hat nach eigenen Angaben insgesamt 292 Internet-Domains beschlagnahmt, um den darüber abgewickelten Verkauf gefälschter Produkte zu zu unterbinden. Angeboten worden seien darüber nicht nur Luxusartikel, Sportbekleidung, Elektronikgeräte und Arzneimittel, sondern auch raubkopierte Filme und Musik. Wer jetzt eine der betroffenen Domains besuche, finde dort entweder eine Erklärung zu Copyright-Verletzungen oder gar keine Inhalte mehr vor. Wie die BBC unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet, wurde im Zusammenhang mit der Operation niemand verhaftet, das könnte aber bald nachgeholt werden. Wichtiger sei gewesen, schnell zu handeln, um den Umsatz der Betreiber vor Weihachten zu minimieren.

Europol begründet die Maßnahme auch mit dem Schutz der Verbraucher vor den Produktfälschern. Nicht nur bekämen ahnungslose Kunden von ihnen minderwertige Ware verkauft, kriminelle Netzwerke könnten außerdem an die Bankinformationen der Käufer gelangen. Insgesamt habe Europol seit November 2012 in ähnlichen Operationen damit nun 1829 Domains beschlagnahmt. Wie die Polizeibehörde erklärt, sei die Konfiszierung von Internet-Domains aber nur eine Maßnahme, um die Verantwortlichen für den Verkauf von Produktfälschungen bei ihrer Tätigkeit zu behindern. Die Strafverfolger würden sich auch verstärkt darauf konzentrieren, die Geldflüsse nachzuverfolgen. (mho)