Verheerender Angriff auf Sony Pictures: FBI warnt vor weiteren Attacken

Nach der verheerenden Hackerattacke auf Sony Pictures ist nach wie vor unklar, wer den Angriff ausgeführt hat. Das FBI warnt vor weiteren Angriffen; US-Medien gehen von einem nordkoreanischen Racheakt gegen die Seth-Rogen-Komödie "The Interview" aus.

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SPE-Warnung

Vier unveröffentlichte Filme von Sony Pictures waren im Zuge des Hacks im Netz aufgetaucht und sofort an die Spitze der Filesharing-Charts geklettert.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Das FBI habe eine Anzahl größerer US-Unternehmen vor weiteren Angriffen gewarnt, die dem Angriff auf Sony Pictures folgen könnten, berichten diverse US-Medien. In der fünfseitigen vertraulichen Nachricht des FBI wird angeblich der Schadcode näher beschrieben, den die Gruppe Guardians of Peace (GOP) gegen Sony eingesetzt haben soll.

Das FBI war über das Thanksgiving-Wochenende in den Fall eingeschaltet worden, nachdem vier unveröffentlichte Filme von Sony Pictures im Netz aufgetaucht worden waren. Diese sollen aus der Beute der Hacker stammen.

Der Seth-Rogen-Film "The Interview" strapaziert die nordkoreanischen Nerven.

(Bild: Evan Goldberg)

Das Motiv hinter der Attacke ist nach wie vor unklar. Auf dem Bildschirm, den die Hacker auf den gekaperten Computern bei Sony Pictures eingeblendet hatten, ist von Forderungen die Rede, welche die Firma erfüllen soll. Allerdings ist nicht bekannt, ob Sony Pictures überhaupt je Forderungen von den Hackern erhalten hat.

US-Medien spekulieren nun, dass Nordkorea hinter der Attacke steckt. Die Führung des Landes hatte sich schon vor Monaten über den kommenden Kinofilm "The Interview" empört. In der Komödie, die von der Sony-Pictures-Tochter Columbia Pictures vetrieben wird, sollen James Franco und Seth Rogen das nordkoreanischen Staatsoberhaupt Kim Jong Un im Auftrag der CIA ermorden. Nordkorea will den Film im Falle seiner Veröffentlichung "als Kriegsakt" werten.

Der bei der Attacke auf Sony Pictures eingesetzte Schadcode soll frappierende Ähnlichkeit zu Werkzeugen haben, die Angreifer im März 2013 gegen südkoreanische Banken und Fernsehsender eingesetzt hatten. So jedenfalls berichten es anonyme Quellen, die an der Untersuchung des Hacks beteiligt sein sollen, gegenüber US-Medien. Bei den Angriffen im Jahr 2013 hatten die Südkoreaner ebenfalls Nordkorea im Verdacht. Stichhaltige Beweise gab es damals, genau wie bei dem aktuellen Hack, allerdings nicht. Sony Pictures ermittelt derweil in alle Richtungen und hat die Sicherheitsfirma Mandiant, die mittlerweile zu FireEye gehört, mit dem Fall betraut. (fab)