50.000 Bodycams für US-Polizisten

US-Präsident Obama reagiert auf anhaltende Proteste nach den blutigen Ereignissen in der Kleinstadt Ferguson: Nun wird Geld für 50.000 Bodycams bereitgestellt, mit denen Polizisten ihren Einsätze dokumentieren können.

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Bodycam

(Bild: dpa, Boris Roessler/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Für die US-Polizei sollen im kommenden Jahr Mittel für 50.000 Bodycams bereitgestellt werden. Die Kosten dafür sollen sich auf 75 Millionen US-Dollar belaufen – insgesamt werden 263 Millionen US-Dollar an zusätzlichen Mitteln für die Beamten bewilligt, die neben zusätzlicher Ausrüstung auch in Schulungen fließen sollen. Das gab US-Präsident Obama am Montag bekannt.

Die zusätzlichen Mittel sind eine Reaktion auf die Ereignisse in der US-Kleinstadt Ferguson. Dort hatte ein weißer Polizist im August den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown erschossen. Danach war es in Ferguson tagelang zu teils gewalttätigen Protesten gekommen. Sie flackerten wieder auf, nachdem ein Geschworenen-Gremium am Montag vergangener Woche beschlossen hatte, den Polizisten nicht anzuklagen. Zudem gibt es seitdem in vielen Teilen der USA immer wieder – weitgehend friedliche - Demonstrationen.

Mit den zum Beispiel auf der Schulter oder als Headset getragenen Kameras können Geschehnisse bei Polizei-Einsätzen aufgezeichnet werden – das Videomaterial kann dann etwa Übergriffe auf Beamte oder eben auch von Beamten dokumentieren und dazu beitragen, den Sachverhalt zu klären. Die Eltern des erschossenen Michael Brown hatten sich etwa in einen öffentlichen Aufruf dafür stark gemacht, dass jeder US-Polizist beim Straßeneinsatz eine Körperkamera trägt, wie The Verge berichtet.

Auch die deutsche Polizei interessiert sich für den Einsatz solcher Kameratechnik: So plant das Land Baden-Württemberg Pilotversuche in Stuttgart und Mannheim, in Hamburg und München sollen ebenfalls Testphasen stattfinden. In Hessen sind bereits seit einem Jahr Kameras im Einsatz, wobei der Test so erfolgreich verlaufen sein soll, dass im Oktober eine Ausweitung angekündigt wurde. Datenschützer sind sich allerdings noch uneins, wie der Einsatz solcher Kameras zu bewerten ist – insbesondere ob auch Tonaufnahmen nötig seien oder nicht.

Hessische Polizei testet Body-Cams (5 Bilder)

Hessischer Polizist mit Body-Cam. (Bild: Innenministerium Hessen)

(axk)