Wohnungswirtschaft entscheidet sich gegen d-Box
Der "GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen" tritt der unabhängigen Medienallianz Free Universe Network (F.U.N.) bei.
Der "GdW Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen" tritt der unabhängigen Medienallianz Free Universe Network (F.U.N.) bei, die eine offene Plattform für Digitalfernseh-Empfänger definiert hat. Als Dachverband der Wohnungswirtschaft vertritt der GdW die Interessen von rund 3.000 Wohnungsunternehmen unter anderem bei der Frage der digitalen Decoder-Technik in den TV-Kabelnetzen. Der GdW-Verband schließt sich der F.U.N.-Position an und fordert "digitale Programme und Dienste auf einer offenen Plattform". Sie soll den rund 20 Millionen Mietern zugute kommen. Den seitens der Kirch-Gruppe und der Deutschen Telekom bevorzugten Digital-Decoder d-Box lehnt die Organisation ab – diese Plattform stehe einer "breiten Angebotsentwicklung" entgegen.
Verbandspräsident Jürgen Steinert meint, dass der erforderliche Decoder verbrauchergerecht gestaltet und daher bedienerfreundlich ausgelegt, erweiterbar und frei von den Interessen einzelner Medienkonzerne sein müsse. Steinert weiter: "F.U.N. bietet die digitale Plattform, die diesem Anspruch gerecht wird. Deshalb unterstützen wohnungswirtschaftliche Betreiber von Hausverteilnetzen und private Kabelnetzbetreiber das F.U.N.-Konzept gemeinsam". F.U.N.-Vorstand Lutz Mahnke sieht auch Vorteile für den GdW, der die Eigentümer von rund 7 Millionen Wohneinheiten vertritt: Der Verband könne auf Basis des F.U.N.-Decoderkonzeptes für jeden Anspruch maßgeschneiderte Lösungen verwirklichen – angefangen von Free-TV, Pay-TV und Multimedia bis hin zu Telematik-Lösungen und der E-Mail-Kommunikation zwischen Mietern und Hausverwaltung.
Kern des F.U.N.-Decoder-Konzepts sind offene Soft- und Hardware-Schnittstellen. Beispielsweise kommt ein Steckkartensystem zum Einsatz, das auf dem Common-Interface-Standard der DVB-Spezifikation (Digital Video Broadcasting) beruht. Dies soll eine individuelle Zugriffsberechtigung auf heutige und künftige Pay-TV-Angebote ermöglichen. Ferner unterstützt F.U.N. den wohl kommenden System-Standard Multimedia Home Platform (MHP). (dz)