Computergroßhändler CHS in Not

CHS Electronics folgt seinen europäischen Töchtern in die Krise: Der Computergroßhändler stellte einen Insolvenzantrag.

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CHS Electronics folgt seinen europäischen Töchtern in die Krise. Der amerikanische Computergroßhändler gab am Dienstag bekannt, dass er nach Chapter 11 des amerikanischen Konkursrechts den zeitweiligen Schutz vor Gläubigern beantragt habe. Dadurch solle das zahlungsunfähige Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt werden, bis ein Restrukturierungsplan genehmigt sei. Der Plan sieht den Verkauf der europäischen Töchter an ein neu formiertes Unternehmen namens Europa IT unter der Leitung des früheren Geschäftsführers Mark E. Keough vor. Im Austausch für ihre Forderungen gegenüber CHS würden die Gläubiger Sicherheiten im Wert von 67,5 Millionen US-Dollar von Europa IT bekommen. Diese sollen Stammaktien oder Schuldverschreibungen an Europa IT sowie Stammaktien der reorganisierten CHS beinhalten. Dem Plan liegt die Annahme zugrunde, dass die Forderungen gegenüber CHS nicht mehr als 500 Millionen US-Dollar betragen.

Nach Auskunft von CHS haben schon einige Gläubiger, bei denen CHS mit 275 Millionen US-Dollar in der Kreide steht, ihre Unterstützung des Plans zugesagt. CHS will sich zu einem Unternehmen formieren, das sich als Brutstätte für Internet-Firmen versteht. Noch weitere Belastungen kommen auf das Unternehmen aus einer Sammelklage seiner Aktionäre zu. Die Aktionäre hatten dem Unternehmen vorgeworfen, nationale Bestimmungen in Verbindung mit dem Finanzbericht und der Offenlegungspflicht verletzt zu haben. Im Dezember hat CHS nun einem Vergleich zugestimmt und sich verpflichtet 11,75 Millionen US-Dollar in bar zu zahlen sowie 1,65 Millionen Stammaktien zu emittiern. (atr)