Roboexotica: Von der Schnapsidee zum Cocktail-Bot

Wenn die Maschinen arbeiten, haben die Menschen Feierabend: Auch auf dem 16. Cocktail-Robotik-Festival in Wien servieren verschiedene Roboter die Drinks.

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Roboexotica

Hier rührt der Roboter noch selbst: Die Cocktail-Maschine Melmacc sorgt vollautomatisch für Drinks.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Philip Steffan

Ganz ohne Menschen geht es aber auf der Roboexotica doch nicht: Egal, ob man sich an der "Schnaps-Orgel" oder dem Modell "Melmacc" einen Cocktail bestellt, die Erbauer stehen immer direkt daneben, falls etwas schief geht und zum Beispiel der Roboterarm dann doch am Strohhalm vorbei greift. Und auch ihren Transport und Aufbau erledigen die Maschinen noch nicht von selbst.

Während die klassischen Cocktailmaschinen im Wesentlichen den Barkeeper ersetzen und nüchtern Drinks mischen, fordern einige Exponate die willigen Gäste auf ein Spiel heraus: Nur wer schnell und genau genug tanzt, auf die richtigen Zahlen beim Roulette setzt oder sein Raumschiff erfolgreich durch die Space Invaders steuert, bekommt ein alkoholhaltiges Freigetränk. Für die "Unterlage", also die notwendige Nahrungsgrundlage bei so viel Schnaps, sorgt der "Amalettomat", eine vollautomatische Maschine, die Pfannkuchen backt. In Österreich nennt man diese Mehlspeise freilich Palatschinken.

Roboexotica 2014 (24 Bilder)

Die Location

Der Kunstverein "Brick-5" befindet sich in einer ehemaligen Erbsenschälfabrik.

Mit-Veranstalter Johannes Grenzfurthner hat auch seine Studentinnen und Studenten des Informationsdesigns an der FH Graz mitgebracht. Ihre Maschinen, die mit Processing, Arduino und selbst gedruckten 3D-Ventilen arbeiten, müssen sich an den vier Roboexotica-Abenden besonders beweisen. "Auf einem Medienkunstfestival voller besoffener Leute muss ein User-Interface-Design einfach sein und einiges aushalten", sagt Grenzfurtner. Diese besonderen Umstände beim Design mitzudenken, sei eine gute Übung.

Die Roboexotica öffnet am heutigen Sonntag wieder um 14 Uhr im Brick-5 in Wien, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung endet mit der Verleihung des 16. "Annual Cocktail Robot Award" ab 19:30 Uhr.

Eine Reportage vom Festival gibt es in der Radiosendung Breitband auf Deutschlandradio Kultur. (phs)