Papers, Please: Preisgekröntes Indie-Spiel zu “pornographisch” für Apple
Die iPad-Version des Spiels, in dem der Nutzer als Grenzbeamter auch auf Nacktscanner-Aufnahmen in 8-Bit-Pixelgrafik zurückgreift, wurde in der ursprünglichen Fassung von einem App-Store-Kontrolleur wegen "pornographischer Inhalte" abgelehnt.
Die No-Nudity-Option wird auf dem iPad zur zwingenden Standardeinstellung
(Bild: Screenshot @joshscherr)
- Leo Becker
Das Spiel "Papers, Please" darf im App Store nicht in seiner Originalfassung erscheinen – Apple habe es wegen "pornographischer Inhalte" abgelehnt, erklärt der Entwickler Lucas Pope auf Twitter. Die iPad-Version des in Retro-Grafik gehaltenen, preisgekrönten Spiels verhüllt deshalb die Körperscanner-Aufnahmen, die der in die Rolle eines Grenzbeamten schlüpfende Spieler einsehen kann. Er muss aufgrund ständig wechselnder Bestimmungen entscheiden, welcher Immigrant einreisen darf.
Die Option, die "Nacktaufnahmen" durch Unterwäsche zu bekleiden, besteht auch in der Originalversion. Auf dem iPad wird dies die Standardeinstellung und lasse sich auch nicht ändern, betonte Pope – die App-Store-Prüfung habe die "entschärfte" Fassung inzwischen zugelassen, sie soll am Freitag erscheinen.
Den Verlust von Nacktheit erachtet der Entwickler nicht für "allzu schwerwiegend" – er habe erwartet, dass andere Inhalte des Spiels für Probleme bei der App-Store-Kontrolle sorgen, dies sei jedoch zu seiner Erleichterung nicht der Fall gewesen.
Spiele, die sich schwierigeren Themen widmen, hatten in der Vergangenheit schon öfter Probleme bei der App-Store-Prüfung. Der Konzern betont in seinen Zulassungsrichtlinien, man behandle Apps anders als Bücher oder Songs. "Wenn Du eine Religion kritisieren willst, schreib ein Buch. Wenn Du Sex darstellen möchtest, schreib ein Buch, ein Lied oder erstelle eine medizinische App", lautet die Vorgabe des iPhone-Herstellers.
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(lbe)
