Microsofts Kampagne gegen Raubkopien und "Warez"
Microsoft zieht eine positive Zwischenbilanz ihrer seit 18 Monaten laufenden Kampagne gegen kommerzielle Raubkopien und "Warez" im Internet.
Die Softwareschmiede Microsoft hat eine erste Zwischenbilanz ihrer jüngsten Kampagne gegen die Verbreitung von Microsoft-Plagiaten und Raubkopien gezogen. Insgesamt seien 43.000 illegale Internet-Seiten seit Beginn der Kampagne vor 18 Monaten vom Netz genommen worden. Man habe gegen die Betreiber von über 7500 Websites in 33 Staaten der Erde rechtliche Schritte eingeleitet, auf denen illegale Kopien von Microsoftprodukten oder nachgemachte Software zum Kauf angeboten oder versteigert werden. Microsoft habe bereits 680 so genannte "takedown notices" verschickt, also Aufforderungen, illegale Software vom Server zu nehmen. In 64 Fällen habe man eine Razzia durchgeführt, in 17 Fällen Klage eingereicht. Microsoft schätzt die Zahl der Websites, auf denen illegale Software angeboten wird, auf zwei Millionen weltweit.
In der Kampagne arbeitet Microsoft nach eigenen Angaben mit Partnern aus der Wirtschaft, vor allem mit der Business Software Alliance (BSA) Internet-Providern, sowie den Justizbehörden zusammen; die BSA habe bereits 2.274 "takedown notices" verschickt. Um die illegalen Angebote aufzuspüren, setzt Microsoft nach eigenen Angaben ein Tool ein, das rund um die Uhr das Netz nach den so genannten "Warez" und kommerziellen Raubkopien durchsucht und pro Tag mehrere Hundert illegale Seiten identifizieren kann.
Auch in Deutschland schlugen die Fahnder schon zu: Durch Einsatz des Überwachungs-Tools wurden noch vor der offiziellen Einführung von Windows 2000 bei einem Auktionsanbieter 132 Seiten gefunden, die vermutlich gefälschte CD-ROMs von Windows 2000 offerierten. Im Juni wurde dann auf Veranlassen der BSA eine Hausdurchsuchung bei einem Mailorder Anbieter in der Nähe von Leipzig durchgeführt, da er Seriennummern und hunderte illegaler Software-Kopien inklusive Windows 2000 anbot.
Microsoft sieht mit der Entwicklung von Software wie Napster und Gnutella die Notwendigkeit verbunden, neue Wege beim Kampf gegen die Verbreitung von Raubkopien und Microsoft-Plagiaten vorzugehen. "Letztlich brauchen wir eine Kombination aus neuer Technik und einer neuen Form der Zusammenarbeit zwischen privatem und öffentlichem Sektor, die die legalen Interessen sowohl von Herstellern als auch von Konsumenten schützen", sagte Brad Smith, einer von Microsofts Anwälten. Microsoft hat eine E-Mail-Adresse und eine Hotline (0800-1814733) eingerichtet, über die der Verdacht auf einen Verstoß gegen das Copyright an Microsoft gemeldet werden kann. (chr)