KPN und Telefonica versuchen es noch mal
Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN und der spanische Telekom-Riese Telefonica unternehmen noch einen Versuch zu fusionieren.
Vielleicht klappt es ja im zweiten Anlauf: Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN und der spanische Telekom-Riese Telefonica versuchen noch einmal, zu einem Unternehmen zu fusionieren. Anfang Mai waren die Fusionspläne beider Konzerne gescheitert, weil sich die spanische Regierung und ihrem Gefolge einige Großaktionäre der Telefonica aufgrund der 43-prozentigen niederländischen Staatsbeteiligung an KPN gegen die Fusion ausgesprochen hatten.
Wie die Financial Times Deutschland heute berichtet, haben beide Unternehmen – die schon am 8. Juni die Fusionsverhandlungen wieder aufgenommen hatten – ihre Regierungen schriftlich um Stellungsnahmen zu ihren Fusionswünschen gebeten. Der Eingang der Schreiben wurde bestätigt, Reaktionen darauf stehen allerdings noch aus. Beiden Unternehmen sei es mit den Fusionsplänen nach wie vor ernst, bekräftigte ein Sprecher von KPN. Kein Wunder: Die Unternehmen könnten sich die Kosten für UMTS-Lizenzen teilen und gegenseitig von ihren Beteiligungen an anderen Telekommunikationsgesellschaften profitieren. So ist KPN an Daten- und Mobilfunknetzen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland beteiligt und betreibt ein Joint-Venture mit dem US-Telekommunikationskonzern Qwest. Telefonica hat eine große Präsenz in spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern aufzuweisen.
Die hohe Staatsquote bei KPN, an der sich die spanische Regierung gestoßen hatte, wird auf jeden Fall nicht mehr lange im Weg stehen. Die Niederlande wollen ihre Anteile innerhalb der nächsten 18 Monate verkaufen. Spätestens dann wäre der Weg für den Zusammenschluss frei, allerdings sind 18 Monate in dem sich rasant entwickelnden Telekommunikationsmarkt eine halbe Ewigkeit. Sollte die Fusion gelingen, wären KPN und Telefonica die ersten beiden ehemals staatlichen Telefongesellschaften, die einen Zusammenschluss zustande gebracht hätten. (chr)