Quake auf dem Oszilloskop

Analoge Oszilloskope reizen wegen ihres Retro-Charmes viele Bastler. Pekka Väänänen hat die Zeit zwischen den Jahren genutzt, um auf seinem Oszi das 3D-Spiel Quake als Vektorgrafik zum Laufen zu bringen.

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Quake auf dem Oszilloskop

(Bild: Screenshot aus dem erwähnten Video)

Lesezeit: 2 Min.

Im x-y-Modus kann man auf einem analogen Oszilloskop Vektorgrafiken zeichnen, indem man die Steuerspannungen für die x- und die y-Koordinate als Funktion über die Zeit variiert. Auf diese Weise zeigt der Bildschirm des Geräts nicht nur (wie eigentlich vorgesehen) Messdaten an, sondern fast beliebige Grafiken.

Der finnische Bastler Pekka Väänänen hat kurz vor dem Jahreswechsel ein Video veröffentlicht, dass zeigt, dass sich sogar der 3D-Shooter Quake in Echtzeit auf einem Oszilloskop spielen lässt. Dazu wird die 3D-Grafik auf Kanten der 3D-Objekte reduziert. Verdeckte Kanten werden zudem nicht gezeichnet, was zum einen den Aufwand der Darstellung reduziert und zum anderen die Szene klarer erscheinen lässt.

Einen Tag, nachdem Väänänen sein Video online veröffentlicht hat, stellte der russische Bastler Dmitry Shtatnov einen Film seiner verbesserten Version ins Netz. Auf seinem Video erscheinen die Grafiken deutlich ruhiger, was seiner Beschreibung nach Verdienste einer "modifizierten Soundkarte" sowie nicht näher ausgeführten "Techniken zum Begradigen von Polygonen" sind.

Auch wenn man nicht vorhat, Ballerspiele wie Quake auf dem Oszilloskop zu daddeln – ein Besuch von Pekka Väänänens Webseite mit der ausführlichen Beschreibung seiner Oszi-Umsetzung lohnt sich auch bei anderen Vorhaben. Der Finne hat unter anderem im Rahmen seines Projekts einen Oszilloskop-Simulator in Processing programmiert, dessen Code auf Github zur Verfügung steht. Darüber hinaus enthält seine Beschreibung viele Details zur Umsetzung von Vektorgrafik in Klangdateien, die ins Oszilloskop eingespeist werden und dort die Darstellung erzeugen. (pek)