Aktivist fordert Umdenken in der Autismus-Forschung

Autismus ist ein bedeutendes Thema für die Wissenschaft, doch Betroffene haben davon kaum etwas. Dabei könnten ihnen Medizin und Technologie das Leben deutlich erleichtern.

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Aktivist fordert Umdenken in der Autismus-Forschung

(Bild: Andwhatsnext / Wikipedia / cc-by-sa-3.0)

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Von
  • Sascha Mattke

Autismus wird intensiv erforscht – und es mehren sich die Anzeichen dafür, dass es sich dabei nicht um eine Krankheit, sondern eher um eine Besonderheit handelt. In einem Beitrag für Technology Review fordert deshalb John Elder Robison, der selbst vom Asperger-Syndrom betroffen ist: Statt auf ein angebliches Heilmittel gegen Autismus sollte sich die Forschung künftig auf Lebenshilfe für Autisten konzentrieren.

"Die meisten von uns leben mit einer Mischung aus Besonderheit und Behinderung", schreibt Robison. Während eine Heilung, wenn überhaupt, erst in Jahrzehnten möglich sei, könnten Medizin und Technologie schon heute viel dafür tun, Autisten das Leben zu erleichtern. Manche Betroffene etwa nutzten Tablet-Computer zur Kommunikation mit anderen Menschen, andere schlössen Freundschaften mit virtuellen Assistenten wie Siri. In diese Richtung gelte es weiterzuarbeiten. "Mit angewandter Technologie können wir das Leben für Autisten, die starke kognitive und funktionale Probleme haben, besser machen als heute", so Robison.

Um den gewünschten Richtungswechsel in der Forschung zu bekommen, schlägt Robison vor, Autisten selbst mehr Einfluss darauf zu geben. Nicht-autistische Forscher wiederum sollten nach seinen Worten einen Dialog mit Betroffenen beginnen und dabei sich sehr genau nach ihren Bedürfnissen und Wünschen erkundigen.

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(sma)