CES: Drahtlose Ladestation für Handys und Autos

Einfach das Mobilgerät auf den Tisch gelegt, schon wird es geladen − weder Netzteil noch Ladeschale sind für die drahtlosen Systeme von WiTricity erforderlich. Künftig sollen mit der magnetischen Resonanztechnik sogar Elektroautos betankt werden.

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CES: Drahtlose Ladestation für Autos und Handys

WiTricity will sowohl Mobilgeräte als auch Fahrzeuge per Rezence-Technik aufladen.

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Der Reiz der Ladetechnik des US-Unternehmens WiTricity ist offensichtlich: Man muss sein Handy weder verdrahten noch in eine fest vorgegebene Position auf der Ladeschale stellen. Stattdessen wirft man das Mobilgerät einfach irgendwo in den gekennzeichneten Bereich auf der Tischplatte, schon signalisiert die Akkuanzeige "wird geladen".

Was so simpel aussieht, benötigt natürlich ein paar Voraussetzung: Unter der Tischplatte wurde eine Energiequelle befestigt, die per magnetischer Resonanztechnik Energie an die Tischoberfläche sendet. Das Mobilgerät muss in seinem Rücken einen Receiver für ebendiese Energie besitzen. Oder aber in einer Hülle stecken, die ihrerseits den Receiver integriert.

Drahtlose Ladetechnik von WiTricity (6 Bilder)

Sender und Empfänger verständigen sich im Rezence-Standard per Bluetooth oder WLAN auf eine Frequenz.

Seit WiTricity gemeinsam mit Industriepartnern den Rezence-Standard für seine patentierte Ladetechnik initiiert hat und in der Folge unter anderem Handy-Fertiger Foxconn und Chipentwckler Intel als Lizenznehmer gewinnen konnte, gibt sich das Unternehmen zuversichtlich: In diesem Jahr werden Mobilgerätehersteller die drahtlose Ladetechnik integrieren und es kommen Handy-Hüllen mit eingebautem Rezence-Receiver auf den Markt, versicherte der WiTricity-Mitarbeiter am CES-Stand.

In den dort für Demozwecke genutzten dünnen Receivern stecken gedruckte Resonanzschaltkreise. Die bedruckten Folien ließen sich relativ einfach in Hüllen oder direkt in den Handyrücken integrieren, erklärte WiTricity gegenüber heise online.

Anders als bei bisherigen drahtlosen Ladesystemen kann man die Energie mit der WiTricity-Technik über eine größere Entfernung übertragen. Da sich Mobilgerät und Ladequelle per Bluetooth oder WLAN auf eine Resonanzfrequenz verständigen, müssen die Geräte beim Laden keine konkrete Position einnehmen. Es genügt, wenn sie irgendwo und irgendwie im Ladebereich liegen.

WiTricity will seine patentgeschützte Entwicklung auch für Elektroautos einsetzen: Große Ladeplatten, die vor Vandalismus geschützt in den Boden eingelassen werden können, emittieren das elektromagnetische Feld. Dieses wird vom darüber stehenden Fahrzeug über den im Fahrzeugboden eingebauten Receiver empfangen und zum Akku weitergeleitet. Man braucht hier weder an einer exakten Position stehen noch klobige Stecker in den digitalen Tank stecken – einparken genügt. (uk)