Bertelsmann Arvato mit Kohle und Ambitionen
Arvato, eine Dienstleistungstochter des Medienkonzerns Bertelsmann, erwartet für das ablaufende Geschäftsjahr 1999/2000 ein hervorragendes Ergebnis.
Die Mediendienstleistungsgruppe des Gütersloher Medienkonzerns Bertelsmann, die Arvato AG, erwartet für das am 30. Juni ablaufende Geschäftsjahr 1999/2000 ein hervorragendes Ergebnis. Vorstandschef Gunter Thielen stellte auf der Expo in Hannover die jüngsten Prognosen für das Geschäftsjahr 1999/2000 und die Pläne für das kommende Geschäftsjahr vor. Zur Arvato-Gruppe gehören Dienstleitungsunternehmen, Druckereien und Spezialverlage rund um den Globus.
Thielen erwartet eine Umsatzsteigerung von gut 13 Prozent auf 4,3 Milliarden Mark und eine Gewinnsteigerung um 18 Prozent auf 310 Millionen Mark. Damit sei Arvato die derzeit profitableste Bertelsmann-Tochter, freute sich Thielen. Der Auslandsanteil am Umsatz stieg von 29 auf 33 Prozent. Mittelfristig sei eine Steigerung des Umsatzes allein in den USA und dem europäischen Ausland auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes geplant.
Zur Finanzierung weiterer Investitionen und um Mitarbeiter mit Aktienoptionsplänen zu binden sollen noch in diesem Jahr die Unternehmen Trust, ein als Joint-Venture der Bertelsmann Services Group und SRS Worldhotels betriebenes Online-Hotelreservierungssystem, und empolis rpt empolis, ein Spezialist für EDV-Lösungen, an den Neuen Markt in Frankfurt gebracht werden. Der Börsenstart von Benefit Nations, einem Projekt zur Vernetzung aller US-amerikanischen Krankenversicherungen, an der US-Technologiebörse Nasdaq ist für die erste Jahreshälfte 2001 geplant. Für zwei weitere Projekte, die derzeit in Gründung begriffen seien, nämlich ein System zum Drucken von Büchern auf Bestellung und ein Rabatt-System für Internetgeschäfte, seien ebenfalls Börsengänge denkbar.
Wie auch den Mutterkonzern wolle man Arvato selbst aber mittelfristig nicht an einer Börse öffentlich notieren. Thielen schloss dies zumindest für die nächsten fünf Jahre aus. (chr)