Internationale Raumstation: Teile der ISS evakuiert

Weil an Bord der Internationalen Raumstation gesundheitsschädliches Gas ausgetreten zu sein schien, wurden drei Astronauten aus dem US-Segment evakuiert und befinden sich nun im russischen Segment in Sicherheit.

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Internationale Raumstation: Teile der ISS offenbar evakuiert

Die Internationale Raumstation

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Auf der Internationalen Raumstation hatte es den Anschein, als sei Ammoniak ausgetreten, weswegen das US-amerikanische Segment evakuiert werden musste. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf russische Nachrichtenagenturen. Die beiden US-Astronauten und die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti an Bord seien im russischen Segment in Sicherheit, weil dort die gemessenen Ammoniakwerte unbedenklich seien. Die Verbindung wurde gegenwärtig versiegelt.

[Update 14.01.2014 – 13:45 Uhr] Inzwischen berichtet das russische Nachrichtenportal Sputnik unter Berufung auf die russische Weltraumagentur Roskosmos, dass ein ätzender Stoff aus einer Kühlungsanlage entwichen sei. Die Crew sei in Sicherheit und müsse auch nicht in die Sojus-Kapseln ausweichen. Im russische Missionskontrollzentrum halte man es aber für möglich, dass ein außerplanmäßiger Weltraumspaziergang nötig sei, um das Problem zu beheben.

Die US-Weltraumagentur NASA widersprach derweil auf Twitter ersten Meldungen, dass es sich bei dem Stoff um Ammoniak handelt. Noch sei man nicht sicher, ob der Alarm durch einen Druckanstieg, einen fehlerhaften Sensor oder ein Computerproblem ausgelöst wurde. Die Astronauten untersuchten das nun.

[Update 14.01.2014 – 14:30 Uhr] Die NASA hat die Astronauten inzwischen darauf hingewiesen, dass die Überprüfung der Daten immer mehr Anzeichen dafür liefere, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat. Verantwortlich könnte dann ein fehlerhafter Sensor gewesen sein. Noch sei nicht klar, wann die Astronauten wieder zurück in das Segment könnten, es sei erst einmal weiterhin davon auszugehen, dass alle Astronauten im russischen Segment übernachten werden. Der Platz und die Lebensmittelvorräte seien dafür mehr als ausreichend.

Zurück im eigenen Heim

(Bild: NASA TV)

[Update 14.01.2014 – 21:30 Uhr] Die Auswertung aller verfügbaren Daten hat laut NASA keinen Hinweis auf ein Ammoniak-Leck ergeben. Deswegen sei der Crew erlaubt worden, in das US-Segment (zu dem auch das ESA-Labor Columbus gehört) zurückzukehren. Voraussetzung sei, dass auch die Systeme an Bord keine Hinweise auf eine Gefahr liefern. Die Astronauten sollen dann bei der Rückkehr Atemmasken tragen und prüfen, ob tatsächlich kein Ammoniak in der Luft sei. Sollte sich die Ungefährlichkeit bestätigen, könnten sie die Masken abnehmen. Während sie dann ihre geplanten Tätigkeiten wieder aufnehmen, werde auf der Erde weiter nach dem Grund für den Alarm geforscht. (mho)