Firmware-Bug und Propeller-Probleme bei Quadcopter-Flaggschiff Inspire 1

DJI hat Probleme bei seiner fast 3000 Euro teuren Drohne "Inspire 1" eingeräumt - und reagiert mit einem Firmware-Update sowie "Propeller Locks". Ebenfalls ärgerlich: Die iOS-App zum Quadcopter ist von der Website des Herstellers verschwunden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Firmware-Bug und Propeller-Probleme bei Quadcopter-Flaggschiff

(Bild: DJI)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Ein YouTube-Video des US-Amerikaners Mark Taylor sorgte in den vergangenen Tagen bei manchem Käufer des Quadcopter-Flaggschiffs "Inspire 1" von DJI für ein ungutes Gefühl im Magen: Zu sehen ist darin, wie besagte Drohne mit dem sogenannten "Auto Take Off" startet, um dann nur Sekunden später gegen ein Garagentor zu knallen. Besorgnis erregte dabei vor allem der Umstand, dass Tylor nach eigenen Angaben keinen Fehler gemacht hatte.

Und tatsächlich ist mittlerweile klar, dass ein Bug in der Firmware der Inspire 1 den Crash verursachte. Demnach wurden die Daten des "Inertial Measurement Unit" (IMU) genannten Sensorpakets, das die Position, Lage und den Bewegungszustand des Quadcopters erfasst, nicht korrekt ausgewertet. Als Reaktion veröffentlichte DJI daher nun die Firmware v1.2.0.16 mit dem Rat, diese unverzüglich aufzuspielen. Wer die Firmware noch nicht aktualisiert hat, wird auf diesen Umstand in der Pilot-App von DJI hingewiesen.

Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem DJI aktuell zu kämpfen hat: In einer heise online vorliegenden Mail werden Käufer der Inspire 1 zudem vor "zu locker sitzenden"Propellern gewarnt, die nicht ausreichend fest angezogen wurden und sich daher bei einer plötzlichen Drehzahlverringerung der Motoren lösen könnten. Eine solche Verringerung könne durch "besonders widrige Bedingungen" ausgelöst werden, wonach laut Anschreiben auch starker Wind gehört.

Interessant an der Mitteilung ist vor allem die Aussage, dass DJI sogenannte "Propeller Locks" nachliefern will, die die Propeller zusätzlich sichern sollen. Auch empfiehlt der Hersteller, "das fast 3 Kilogramm schwere Fluggerät nicht ohne diese zusätzliche Sicherung zu starten". DJI schließt mit dem Satz, dass man Käufer über die Verfügbarkeit der Propeller Locks, die kostenlos zugeschickt würden, informieren werde.

Schließlich mussten Inspire-1-Käufer feststellen, dass die iOS-Version der angesprochenen Pilot-App von der offiziellen DJI-Website verschwunden ist. Darüber lassen sich Firmware-Updates der Drohne einspielen und etwa die Kalibrierung der IMU durchführen. DJI hatte seine App bislang über Apples Enterprise-Programm am App Store vorbei veröffentlicht. Dazu, ob es diesbezüglich Ärger mit Apple gab oder ob die App offiziell im Store erscheinen wird, äußerte sich der Drohnen-Hersteller bislang nicht. Die Android-Fassung ist noch verfügbar.

Update:
Mittlerweile hat DJI die Hinweise auf die iOS-Version der Pilot-App fast komplett von seiner Website entfernt. In den Spezifikationen werden als unterstützte Mobilgeräte nur noch ausgewählte Android-Modelle genannt. Lediglich die letzte Frage der FAQ enthältlich noch den Halbsatz "The app can be used on the iPad...". (nij)