Google zeigt zweiten Project-Ara-Prototypen

Der neue Prototyp von Googles modularem Smartphone kann bereits auf elf unterschiedliche Funktionsmodule zurückgreifen. Die offizielle Markteinführung ist für 2015 geplant.

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Google zeigt zweiten Project-Ara-Prototypen

(Bild: Goole)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert

Google hat im Rahmen der Project Ara Developers Conference 2015 den zweiten Prototypen seines modularen Smartphones enthüllt. Das Gerät trägt den Namen Spiral 2 und besteht aus einem Aluminium-Endoskelett, in das unterschiedliche Module eingeklinkt werden können. Die US-IT-Magazine The Verge und Engadget hatten bereits Gelegenheit, Hand an den Prototypen zu legen.

Zusammen mit dem Ara Module Marketplace präsentierte Google auf der Konferenz auch den Ara Configurator. Ähnlich wie der Moto Maker von Motorola soll die Software dem Nutzer bei der Erstellung seines individuellen Geräts behilflich sein. Hier können Module angepasst und das äußere Erscheinungsbild personalisiert werden. Ursprünglich sollten Nutzer sogar die Möglichkeit bekommen, ihr Smartphone mit Designs aus dem 3D-Drucker zu verschönern. Darauf verzichtet Google jedoch mit der Enthüllung des zweiten Prototypen. Für eine individuelle Optik kann das Gehäuse aber beispielsweise mit hochauflösenden Fotos bedruckt werden.

Über den Ara Configurator wählen Käufer zuerst ein Endoskelett aus und versehen das Grundgerüst dann mit ihren Wunschmodulen. Hier sollen unter anderem Displays, Kameras, Prozessoren, Lautsprecher oder auch Akkus mit unterschiedlichen Kapazitäten zur Verfügung stehen. Aktuell hat Google elf Prototyp-Module entwickelt. Neben der Möglichkeit, das eigene Ara-Smartphone Schritt-für-Schritt selbst zusammen zu klicken, will Google auch bereits fertig konfigurierte Modelle anbieten.

Zu den Neuerungen beim zweiten Prototypen des Endoskeletts zählen unter anderem Änderungen bei den Elektropermanentmagneten. Sie waren ursprünglich an den Modulen angebracht, die auf diese Weise mit dem Grundgerüst verbunden werden konnten. Mit Spiral 2 wandern sie in das Endoskelett, wodurch die Funktionsmodule kleiner ausfallen und so mehr Platz für zusätzliche Bauteile bieten sollen. Durch den modularen Aufbau fällt ein Project-Ara-Smartphone jedoch klobiger aus als aktuelle Android-Flaggschiffe.

Die einzelnen Module sollen außerdem ausgetauscht werden können, während das Gerät noch angeschaltet ist. Derzeit müssen Nutzer dabei jedoch ein bestimmtes Zeitlimit einhalten, wenn sie beispielsweise das Akku-Modul wechseln wollen. Dieses Limit von aktuell 30 Sekunden soll mit der Veröffentlichung des dritten Prototypen Spiral 3 in der zweiten Jahreshälfte 2015 auf bis zu zwei Minuten ausgedehnt werden. Als weitere Funktionen sind 4G, Support für höher auflösende Kameras und bis zu ein Tag Akku-Laufzeit geplant. Die Batterie des aktuellen Modells hält noch weniger als einen Tag durch, da allein die Aufrechterhaltung der Verbindung unter den Modulen rund 20 Prozent der Gesamtenergie benötigt.

Im zweiten Halbjahr 2015 will Google in Puerto Rico einen ersten Testlauf mit dem Verkauf von Project Ara starten. Der offizielle Produkt-Launch wird laut Google ebenfalls noch in diesem Jahr erfolgen. Dann sollen zwischen 20 und 30 Module aus bis zu zehn Kategorien verfügbar sein. Käufer sollen zudem aus drei unterschiedlichen Endoskelett-Größen wählen können, in die unterschiedlich viele Module passen. (axk)