JVM-Programmierung: Groovy und Grails brauchen neuen Förderer

Das Unternehmen wird sich zum 31. März 2015 aus der Weiterentwicklung der JVM-Programmiersprache und des darauf basierenden Webframeworks zurückziehen. Derzeit wird nach einem neuen Hauptsponsor gesucht.

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Pivotal zieht sich aus Groovy-/Grails-Entwicklung zurück
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Pivotal will sich nach der Veröffentlichung der nächsten größeren Releases der Programmiersprache Groovy und dem darauf aufbauenden Webframework Grails aus der Weiterentwicklung zurückziehen. Genauer gesagt wird hier als Stichtag der 31. März 2015 genannt. Dann sollen Groovy 2.4 und Grails 3.0 erschienen sein. Das Ende der Finanzierung wird unter anderem damit begründet, sich auf die Platform as a Servive (PaaS) Cloud Foundry und die datengetriebenen Produkte Pivotals konzentrieren zu wollen, in deren Umfeld Groovy und Grails offenbar keine strategische Rolle mehr spielen.

Groovy ist eine dynamisch typisierte Sprache für die Java Virtual Machine (JVM), die eng mit der Programmiersprache Java verzahnt ist und deren Klassen nutzen kann, umgekehrt lassen sich auch Groovy-Programme von Java aus verwenden. 2003 gestartet, bekam Groovy sogar einen eigenen Java Specification Request (JSR) innerhalb des Java Community Process (JCP). 2008 übernahm SpringSource die hinter der Groovy-Entwicklung stehende Firma G2One. Erstere, und damit auch die Groovy-/Grails-Entwicklung, landete wiederum 2009 bei VMware und später bei Pivotal. Das Grails-Projekt entstand vor dem Hintergrund des Erfolgs des Webframeworks Rails, dessen Prinzipien es für die Groovy-Entwicklung adaptiert hat.

Derzeit laden Pivotal und Groovy-Chefentwickler Guillaume Laforge Unternehmen dazu ein, in die Bresche zu springen. Für die Zeit des Übergangs, bis die Zukunft von Groovy und Grails wieder in geordneten Bahnen läuft, will Pivotal weiterhin seine Unterstützung anbieten. Rocher wiederum weist auf die Vorreiterrolle Groovys unter den JVM-Sprachen hin. Im vorigen Jahr hätten die Groovy-Entwickler rund vier Millionen Downloads der Programmiersprache verzeichnen können. Grails kommt hier immerhin auf 800.000. (ane)