Polizei: Spielautomaten-Hacker kassierten mehrfach ab

Die Polizei in Gelsenkirchen wirft mehreren Personen vor, zur eigenen Bereicherung die Software von Spielautomaten manipuliert zu haben. Anfangs hätten sie dafür mit den Betreibern der Geräte kooperiert, sie dann aber hintergangen.

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(Bild: freeimages.com)

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Einen Tag nach Durchsuchungen in sechs Bundesländern wegen des Verdachts auf "professionelle Manipulation“ von Spielautomaten hat die Polizei Gelsenkirchen weitere Einzelheiten mitgeteilt. Demnach ermitteln die Behörden seit März 2014 in dem Fall, unter anderem auch per Telefonüberwachung. Seitdem habe sich der Tatverdacht gegen einen 32-Jährigen erhärtet, der im Auftrag eines 53-Jährigen die Software von Spielautomaten so verändert haben soll, dass die Gewinnausschüttung manipuliert werden konnte.

Dem 53-jährigen Hauptverdächtigen wird vorgeworfen, die Hacks erst zu Gunsten der Betreiber von Spielautomaten und danach zur eigenen Bereicherung eingesetzt zu haben. Mit einer Manipulation konnte der Verdächtige demnach die Gewinnquote von Spielautomaten verändern, was von den Betreibern der Spielhallen auf Kosten der Spieler ausgenutzt worden sei. Eine weitere Veränderung der Automaten-Software ermöglichte es den Betreibern zudem, selbst Geld zu erspielen und – wie die Polizei ergänzt – dabei auch den Staat um Steuern zu betrügen.

Ohne Kenntnis der in den ursprünglichen Betrug eingeweihten Betreiber habe der Hauptverdächtige dann selbst verschiedene Personen als "Läufer" eingesetzt, die mit einer Tastenkombinationen beliebig Geld aus den manipulierten Automaten erspielten. Auch wenn er seine Komplizen "umfangreich entlohnte", sei das meiste Geld bei ihm verblieben.

Insgesamt ist der Polizei zufolge ein Schaden in siebenstelliger Höhe entstanden. Bei den nun erfolgten Razzien wurden demnach "3 Tresore, 800 Rechnereinheiten, 100 komplette Geldspielautomaten, 180.000 Euro Bargeld, zahlreiche Mobiltelefone und Computer, 1 PTB-Waffe [Schreckschusswaffe, Anmerkung der Redaktion], 2 Pkw, 1 Rolex" und Geschäftsunterlagen sichergestellt. Sechs Personen seien festgenommen worden. (mho)