Telekom will Präsenz am DE-CIX massiv ausbauen

Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge plant die Telekom, ihre Präsenz am Frankfurter Internetknoten DE-CIX massiv auszubauen, um ausländischen Diensten das Spionieren zu erschweren.

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Core-Switches in Racks des Internet-Knotens De-CIX
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Die Zeitschrift Wirtschaftswoche berichtet, dass die Telekom ihre Präsenz am Frankfurter Internetknoten DE-CIX massiv ausbauen will. Damit will die Telekom die Routen verkürzen und unnötige Umwege vermeiden. Das soll ausländischen Ausspähprogrammen, etwa der US-amerikanischen NSA, weniger Angriffspunkte liefern. Die Zeitschrift zitiert den Telekom-Datenschutzvorstand Thomas Kremer mit den Worten: "Uns geht es um mehr Sicherheit für Internet-Nutzer. Dafür muss gewährleistet sein, dass Daten auf möglichst kurzen Strecken vom Sender zum Empfänger gelangen." Kürzere Routing-Wege liefern auch geringere Latenzen und damit insgesamt leistungsfähigere Verbindungen.

Der Telekom-Vorstand hofft nun, dass sich möglichst viele Anbieter über den Datenknotenpunkt DE-CIX mit der Telekom zusammenschalten, die Rede ist von einer Verzwanzigfachung des bisherigen Datenverkehrs der Telekom mit dem Knoten. Das wäre ein grundlegender Strategiewechsel, denn bislang hat die Telekom am DE-CIX nur wenig Bandbreite genutzt und beim Peering hauptsächlich auf direkte Vereinbarungen mit anderen Providern gesetzt. Die Telekom hatte im Zuge der Diskussionen um das "Schengen-Netz" angekündigt, ihre Netze mit allen deutschen Providern direkt zusammenzuschalten.

Bereits jetzt ist der Frankfurter Knoten hinsichtlich des Datendurchsatzes der größte der Welt; mit dem Ausbau der Telekom-Präsenz dort könnte seine Bedeutung noch zunehmen. Die Traffic-Statistiken des DE-CIX weisen in den vergangenen Jahren ein kräftiges Wachstum aus. In der täglichen Spitze liegt der Traffic dort derzeit bei rund 3,6 bis 3,8 Terabit pro Sekunde. (uma)