Abmahnwelle gegen Open-Source-Netzsoftware Samba (Update)

Anbieter von Support für die Open-Source-Software Samba zur Verbindung von Unix- und Windows-Rechnern im Netzwerk sind von einer Abmahnwelle betroffen.

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Von
  • Oliver Diedrich

Anbieter von Support für die Open-Source-Software Samba sind von einer Abmahnwelle betroffen. Mehrere Firmen, die auf einer Liste im Web eingetragen sind, erhielten im Namen der Firma CMG ein Schreiben, in dem sie aufgefordert werden, Samba nicht mehr anzubieten, zu bewerben, zu vertreiben oder im geschäftlichen Verkehr zu benutzen. Samba ist eine Software, mit sich der Unix- und Linux-Rechner als Server und Clients in einem Windows-Netz einsetzen lassen. Das kostenlos im Web erhältliche Programm gehört zu den renommiertesten Erfolgsprojekten im Bereich Open-Source-Software. Der Name SaMBa stammt von dem in Windows-Netzen verwendeten SMB-Protokoll.

Nach Auskunft eines Mitarbeiters von CMG gegenüber c't basiert die Abmahnung auf einer Wortmarke im Bereich "Datenverarbeitungsprogramme" (Warenklasse GK 9) für eine eigene Bankensoftware (Standard Anmeldung Meldewesen Banken, kurz SAMBA). Es handele sich eine Deutschland-weite Aktion, hieß es bei CMG, um die eigenen Rechte zu schützen. Wieviele Abmahnungen verschickt wurden, wollte die Firma allerdings nicht mitteilen. Den Gegenstandswert der Abmahnung setzt CMG auf 100.000 Mark an; die damit beauftragten Rechtsanwälte wollen von den abgemahnten Firma jeweils Kosten von knapp 1900 Mark bis zum 8. August erstattet haben.

Volker Lendecke, einer der Samba-Entwickler, hat allerdings im letztem Jahr eine Bildmarke für das Samba-Logo im Bereich "Erstellen von Programmen für Datenverarbeitung und EDV-Dienstleitungen" (Warenklasse GK 42) eintragen lassen. Wichtigstes Ziel sei dabei gewesen, das Samba-Projekt gegen derartige Abmahnungen zu schützen, erklärte Lendecke. (odi)