Elektroindustrie boomt, aber Ingenieure fehlen
Die deutsche Elektroindustrie erwartet Rekordumsätze, muss aber nach eigenen Angaben qualifizierten Ingenieursnachwuchs mit der Lupe suchen.
Die deutsche Elektroindustrie steht stärker denn je unter Strom: Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von rund zehn Prozent. Besonders gut läuft das Geschäft in der Informations- und Kommunikationstechnik sowie in Teilbereichen der Automation.
Auf der Suche nach geeignetem Personal bleibt den Headhuntern der Branche aber immer häufiger der Erfolg versagt. Einen "Mangel an qualifizierten Ingenieuren, Informatikern und IT-Fachleuten in praktisch allen Bereichen" beklagt ZVEI-Präsident Dietmar Harting.
Steht also demnächst auch eine Greencard für Ingenieure auf der Tagesordnung? Der Mangel werde sich in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen, denn der Bedarf an Elektroingenieuren sei doppelt so hoch wie die Absolventenzahl, erklärte der Verband Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) am Donnerstag in Berlin. Den Tiefpunkt erwartet der VDE in zwei Jahren. Dann sei mit rund 6500 Studienabsolventen zu rechnen; der jährliche Mindestbedarf der Industrie liege aber bei 13.000 Neueinstellungen. Im Jahr 2003 und den folgenden Jahren sollen die Absolventenzahlen dann wieder steigen. (ku)