Linux: Waylands Weston verbessert Audio/Video-Synchronisation

Mit der neuen Version des Wayland-Referenz-Compositors Weston können Audio- und Bild-Daten besser abgestimmt werden. Neu ist auch eine Oberfläche, die speziell auf Bildschirme in Autos abgestimmt ist.

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Bessere Audio/Video-Synchonisation bei Waylands Weston
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Entwickler des Wayland-Projekts haben die Version 1.7 von Wayland veröffentlicht. Zu dessen wichtigsten Neuerungen zählen Änderungen an der Dokumentation und eine verbesserte Test-Infrastruktur. Beim parallel freigegebenen Weston 1.7 gab es hingegen mehr für Anwender relevante Änderungen. Durch sie bietet der Wayland-Referenz-Compositor nun eine "Presentation Extension", über die Anwendungen erfahren können, wenn das von ihnen zur Ausgabe geschickte Bild dargestellt wurde. Das ist beispielsweise bei der Video-Wiedergabe für eine möglichst exakte Abstimmung von Audio- und Bild-Daten wichtig.

Ferner haben die Entwickler des designierten X11-Nachfolgers eine Oberfläche für "In-Vehicle Infotainment" (IVI) aufgenommen; eine alternative Weston-Shell, die speziell auf den Einsatz in Automobilen ausgerichtet ist und typischerweise nur ein Programm zeigt. Die IVI-Shell soll das Zusammenspiel von Anwendungen aus verschiedenen Quellen verbessern; zugleich soll sie Autofahrern ein konsistentes Interface zum Kontrollieren und Wechseln der Anwendungen bieten.

Die Ankündigungen von Wayland 1.7 und Weston 1.7 liefern Details zu diesen und anderen Neuerungen. In der Weston-Freigabe betonen die Entwickler zudem, die Entwickler seien in einer Diskussion überein gekommen, der Compositor soll keine auf Endanwender ausgerichtete Desktop-Umgebung werden; Hauptziel sei vielmehr, Grundlagen für Umgebungen wie Enlightenment, GNOME, KDE und Co. zu schaffen. Zugleich soll Weston aber auch den Embedded-Bereich bedienen – etwa Autos, Smartphones oder Fernseher.

Die Version 1.8 von Wayland und Weston soll Ende Mai erscheinen. Kurz vorher soll Fedora Workstation 22 veröffentlicht werden, das als eine der ersten Linux-Distributionen standardmässig Wayland einsetzen will. Die Entwickler wollen allerdings nur den Login-Manager GDM als Wayland-Compositor betreiben; der Gnome-Desktop selbst soll noch mit X11 laufen, das alle großen Linux-Distributionen und -Desktops derzeit zur Darstellung von Bedienoberflächen verwenden. (thl)