Kräftemessen mit Moskau übers Netz

Täglich ab 18.00 Uhr veranstaltet die russische Föderation im kleinen Kinosaal der Russland-Lounge einen Wettkampf im virtuellen Armdrücken per Netzwerk.

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Von
  • Bianca Dechtjarew

Die russische Föderation hat sich für die Expo-Besucher etwas Besonderes einfallen lassen. Täglich ab 18.00 Uhr veranstaltet sie im kleinen Kinosaal des russischen Standes einen Wettkampf im interaktiven Armdrücken. "Jeder Gast hat die Möglichkeit, seine Kräfte mit einem Gegner in Moskau zu messen", berichtet Expo-Techniker Sergey Milto gegenüber c't.

Wer eine allgemeine Frage zu Russland beantworten kann, darf am Kräftemessen teilnehmen. Wie auch bei einem realem Wettkampf muss der Gewinner den gegnerischen Arm niederdrücken. Allerdings hat er es hier mit einem Kunststoffarm zu tun, der auf einem Podest angebracht ist. Das Gegenstück – der zweite Arm – befindet sich in einem Veranstaltungssaal in Moskau. Dem Gewinner winken anschließend kleine Preise.

Beide Arme sind über eine Glasfaserleitung miteinander verbunden. "Die Funktionsweise ist relativ einfach", sagt Milto. In jedem Arm befindet sich ein Sensor, der die einwirkende Kraft misst. Die gemessenen Werte werden über einen Computer miteinander verglichen. Anschließend sendet der PC elektrische Impulse an die elektro-mechanischen Vorrichtungen beider Arme, die je nach Krafteinwirkung entweder nachgeben oder eine stärkere Gegenkraft ausüben. Damit der Teilnehmer seinen Gegner auch sehen kann, findet zur gleichen Zeit eine Liveübertragung der Veranstaltung in Moskau statt.

Die Idee für das Spiel stammt von dem Moskauer Unternehmen DT Creative Productions, das sich überwiegend auf Multimedia-Veranstaltungen spezialisiert hat. "Das Unternehmen hat sowohl die Hardware als auch die Software für das Projekt entwickelt", berichtet Oleg Babitzkij, einer der drei Vorstandsvorsitzenden von Creative Productions. Unterstützt werde das Projekt vom russischen Ministerium für Kommunikation. Russlands größter Telekommunikatiosanbieter Rostelekom stellte den Veranstaltern die Datenleitung, die eine Übertragungsrate von 2 MBit/s bietet, zu Verfügung.

"Für die Datenübertragung kann jede digitale Leitung, einschließlich einer Telefonleitung, genutzt werden. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass eine zu lange Reaktionszeit den Spaß am Spiel nicht verdirbt", meint Milto. Der interaktive Wettkampf soll noch bis zum 12. Juni stattfinden. Dann hat die russische Föderation ihren Nationentag, an dem sie laut Milto weitere Neuheiten des Landes vorstellen will. (bid)