USA: Facharbeitermangel in der IT-Branche

Nach einer aktuellen Studie des US-amerikanischen IT-Branchenverbands fehlen bis Anfang 2001 in den USA 850.000 EDV-Fachkräfte.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Wie ein etwas überraschender Kommentar zur gegenwärtigen Diskussion über ausländische IT-Fachkräfte in Deutschland liest sich ein Bericht des Wall Street Journal: Danach benötigt die amerikanische EDV-Branche bis zum Januar 2001 fast 1,6 Millionen neue Mitarbeiter. Von diesen Stellen sollen nach einer Untersuchung der Information Technology Association of America (IAA), eines Branchenverbands der amerikanischen IT-Industrie, ungefähr 850.000 unbesetzt bleiben, da der Nachschub an ausgebildeten Mitarbeitern weit hinter dem Bedarf zurückbleibe.

Schon gegenwärtig gebe es weit mehr Jobangebote in der Branche als potenzielle Mitarbeiter. Harris Miller, Präsident der Branchenvereinigung, sieht den Grund dafür darin, dass sich die Wirtschaft weitaus schneller ändere als das Erziehungs- und Ausbildungssystem. "Man soll nicht glauben, dass man jemanden aus dem Verkaufsräumen eines Supermarkts abziehen und ihn in Nullkommanichts zu einem Netzwerkadministrator oder einen Programmier ummodeln kann", zitiert das Finanzblatt Miller. Die gebräuchlichste Strategie gegen Personalmangel ist nach der Studie die Einstellung von Mitarbeitern auf Zeit oder die Auslagerung von IT-Diensten. Dies verlagere das Problem allerdings nur, heißt es bei der ITAA: Inzwischen berichteten selbst die auf das Outsourcing von IT-Dienstleistungen spezialisierten Firmen über einen Mangel an ausgebildeten Mitarbeitern. (jk)