Neue 3D-Drucker: mit drei Armen oder schön blau

Die Auswahl an interessanten 3D-Druckern wächst ständig: German RepRap hat die mittlerweile dritte Version des PRotos-Bausatzes entwickelt und iGo3D importiert jetzt die Delta-Drucker des lettischen Herstellers Mass Portal.

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Neue 3D-Drucker
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König

German RepRap verkauft jetzt die mittlerweile dritte Generation seines 3D-Druckerbausatzes PRotos. War das erste Modell dieses Namens noch ein klassischer RepRap-Drucker mit einem Rahmen aus Gewindestangen, fiel der zweite Protos durch einen stabilen Stahlrahmen in Würfelform auf. Diesen Rahmen hat auch der PRotos v3 geerbt, auch wenn er jetzt blau lackiert ist, ind der Markenfarbe des Herstellers. Der Drucktisch soll sich jetzt dank der 3-Punkt-Lagerung besser justieren lassen, gefräste Alu-Komponenten ersetzen die gesinterten Bauteile des Vorgängers. Durch fertig konfektionierte Kabel mit Steckverbindungen und vollständig bestückte Platinen soll der Zusammenbau einfacher werden. Die maximale Modellgröße beträgt 20,5 cm × 21 cm × 14 cm.

Die dritte Version des PRotos von German RepRap gibt es wahlweise mit einem oder zwei Extrudern.

(Bild: germanreprap.com)

German RepRap bietet zwei Versionen des PRotos an: Für 1450 Euro gibt es den "Full Kit" mit zwei Druckdüsen, beheiztem Drucktisch, Display und SD-Karten-Leser. Der "Base Kit" ist mit 1000 Euro teuerer als der immer noch für 800 Euro gehandelte Vorgänger PRotos v2. Er enthält nur einen Extruder, einen unbeheizten Drucktisch und kein Display – das soll bei Bedarf allerdings nachrüstbar sein. Für die Haftung der Objekte auf dem Drucktisch soll eine sogenannte BuildTak-Platte sorgen – beim Test des aktuellen Velleman-3D-Druckers Vertex K8400, der ebenfalls auf diese spezielle Beschichtung setzt, erwies sich BuildTak allerdings nicht als Patentrezept gegen alle Warping-Probleme.

Den Pharao-3D-Druckern des lettischen Herstellers Mass Portal sind wir auf der Euromold 2014 zum ersten Mal begegnet.

Auch beim Händler iGo3D gibt es eine Neuheit: Für 2450 Euro kann man dort jetzt den Pharao ED des lettischen Herstellers Mass Portal kaufen, den wir bereits auf der Fachmesse Euromold Ende 2014 in Aktion gesehen haben. Er erzeugt Objekte bis zu 20 cm Höhe und Durchmesser in minimal 0,1 mm dünnen Schichten. Das geschlossene Gehäuse soll bei Bedarf aktiv gekühlt werden können, aber auch Temperaturen bis 110 Grad halten; der Druckkopf soll sich mit bis zu 300 Grad betreiben lassen.

Anders als die meisten anderen FDM-3D-Drucker mit drei zueinander senkrecht stehenden Achsen arbeitet der Pharao nach dem Prinzip der Delta-Drucker (hier im Video bei einem anderen Modell zu sehen, dem schweizerischen Delta Tower): Der Druckkopf hängt an drei Armen, deren Ende an jeweils einem senkrechten Holm hoch- und heruntergefahren wird, wodurch sich in Koordination der drei Arme die gewünschte Bewegung in der horizontalen Ebene ergibt. Dieses Design wird oft für 3D-Drucker verwendet, die besonders hohe Objekte erzeugen können – die maximale Höhe der Werkstücke ist beim Pharao mit 20 Zentimetern allerdings nicht besonders hervorstechend. (pek)