Carnivore weiter unter Beschuss
Eigenschaften des FBI-Schnüffelsystems müssen veröffentlicht werden.
Carnivore, das umstrittene Schnüffelsystem des FBI zur Überwachung von Emails eines Verdächtigen, wird an den Servern eines Internetprovider angebracht und durchsucht alle Datenpakete nach Hinweisen auf ein- oder ausgehende Mails eines Verdächtigen. Um beurteilen zu können, was das System wirklich macht, hat die Bürgerrechtsorganisation EPIC nach dem Informationsfreiheitsgesetz den Eilantrag gestellt, dass der Quellcode ihnen zugänglich gemacht werden soll.
Nachdem EPIC das FBI und das Justizministerium bezichtigt hat, die Bekanntgabe der Informationen über Carnivore unzulässig hinauszögerten und damit das Informationsfreiheitsgesetzt zu verletzen, entschied ein Richter gestern in einer einstweiligen Verfügung, dass das FBI im Laufe von 10 Werktagen die zur Beurteilung der Rechtmäßigkeit des Schnüffelsystems notwendigen Dokumente vorlegen muss.
Offenbar unter Druck geraten, will jetzt Janet Reno eine Untersuchung, für die sie sich selbst als verantwortlich bezeichnet, veranlassen, warum die Überprüfung des Schnüffelsystems so lange gebraucht hat. Wahrscheinlich werde man auch nach der Überprüfung den Namen des Systems ändern: "Man kommt nicht von einem Namen los, wenn er mal mit etwas verbunden ist. Doch wenn das Programm weiter entwickelt wird, dann bin ich sicher, dass es einen neuen Namen erhalten wird."
Mehr in Telepolis: EPIC erzwingt Freigabe von Carnovore. (fr)