"Samba"-Abmahnung zurĂĽckgezogen
Die CMG GmbH stellt nach eigenen Angaben die Abmahnung von Dienstleistern rund um das Open-Source-Vorzeigeprojekt SAMBA ein.
Dass die in Eschborn ansässige CMG GmbH Firmen abmahne, die für die freie Serversoftware Samba Support und Dienstleistungen anbieten, hatte sich in Open-Source-Kreisen wie ein Lauffeuer verbreitet. Der bei CMG für deren SAMBA-Produkt verantwortliche Mitarbeiter aus der Niederlassung in Leinstetten sprach gestern gegenüber heise online von einer landesweiten Aktion, von der mehrere Firmen betroffen seien, wollte aber die konkrete Zahl nicht nennen.
In einer heute veröffentlichten Stellungnahme von CMG heißt es nun, dass nur eine Firma betroffen sei. Das Abmahnverfahren werde überdies eingestellt. Dies wurde, wie heise online auf Nachfrage erfuhr, der betroffenen Firma heute Vormittag auch mitgeteilt. Laut CMG-Marketingdirektor Roland Lindemann übernimmt CMG auch die bisher entstandenen Kosten.
Für die Göttinger Service Network GmbH, die selbst Dienstleistungen für die freie Software anbietet und unter anderem dafür sorgte, dass die Abmahnung publik wurde, ist die Sache damit allerdings noch nicht erledigt. Wie Johannes Loxen von Service Network gegenüber heise online versicherte, wolle man die Sache dennoch weiter verfolgen. Schließlich hält Service Network seit 1999 selbst eine beim deutschen Patentamt eingetragene Wortbildmarke. Letztlich geht es Loxen darum, endgültig klären zu lassen, wer den Namen "SAMBA" wie benutzen darf.
Eine auf dem Web-Server von Service Network abgelegte Schutzerklärung als Mittel gegen die Konsequenzen der Abmahnung hat sich damit zwar mittlerweile erledigt, zählt aber die einzelnen möglichen Streitpunkte auf. Auch für Roland Lindemann von der CMG ist die Sache nicht hinfällig. Er betonte aber, dass seine Firma eine sachliche Lösung ohne Anwälte anstrebe. (ps)