Deutsche Zulieferer verdienen Milliarden mit Apple

Das größte Wachstum erzielt der iPhone-Hersteller inzwischen in China – Europa soll dabei aber nicht links liegen gelassen werden. Apple-Chef Tim Cook lobte Ingenieurleistungen und Präzision bei einem Deutschland-Besuch.

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Cook besucht Seele-Werk

Apple-Chef Tim Cook zu Besuch bei dem Glasspezialisten Seele

(Bild: dpa, Tobias Hase)

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Apple hat im vergangenen Jahr rund zwei Milliarden Euro an Zulieferer aus Deutschland gezahlt, wie Konzernchef Tim Cook am Montag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Cook besuchte in Gersthofen bei Augsburg den Glas-Spezialisten Seele, dessen Tochtergesellschaft Sedak die Frontscheiben des neuen Apple-Hauptquartiers in Cupertino liefert. Die eigentliche Fassade inklusive der Sedak-Glasscheiben stammt vom schwäbischen Stahl- und Glas-Spezialisten Josef Gartner aus dem benachbarten Gundelfingen an der Donau.

Seele war bereits 2001 an der Konzeption der ersten Apple Stores beteiligt und hat für 70 der Läden weltweit Glastreppen oder Fassaden geliefert. "Ohne Seele hätten wir die Stores in aller Welt und unseren Apple Campus 2 nicht so entwerfen können, wie wir es uns vorgestellt haben", betonte Cook. "Die Qualität und die Größe (der Scheiben) liegt über allem, was je weltweit umgesetzt wurde". Seele sei das beste glasverarbeitende Unternehmen der Welt. "Nichts verlässt diese Fabrik, das nicht perfekt ist."

Das Glas ist für die Fassade von Apples künftigem "Mutterschiff" in Cupertino vorgesehen

(Bild: dpa, Tobias Hase)

Deutsche Unternehmen überzeugten Apple durch herausragende Ingenieurleistungen und Präzision, bekräftigte Cook – "das kann man schon daraus ablesen, was wir mit deutschen Firmen zusammen tun".

Der iPhone-Konzern kündigte zudem den Bau von zwei neuen Rechenzentren in Dänemark und Irland mit Investitionen von 1,7 Milliarden Euro an. In ihnen sollen die Datendienste für europäische Apple-Kunden laufen. Bei der Standort-Entscheidung habe vor allem die Aussicht auf eine hundertprozentige Versorgung der Anlagen mit Ökostrom die entscheidende Rolle gespielt, hieß es.

Apple beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit 18 300 Menschen in 19 europäischen Ländern. Im Jahr 2014 habe man über 2000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. "Im vergangenen Jahr hat Apple mehr als 7,8 Milliarden Euro für europäische Unternehmen und Zulieferer aufgewendet, um dabei zu helfen, Apple-Produkte zu bauen und das operative Geschäft auf der ganzen Welt zu stützen", erklärte der Chef des Konzerns. (lbe)