Botnetz Gameover Zeus: FBI setzt 3 Millionen US-Dollar Kopfgeld auf mutmaßlichen Admin aus

Das FBI macht den Russen Jevgeni Michailowitsch Bogatschew für das Botnetz Gameover Zeus verantwortlich, durch das ein Schaden von 100 Millionen US-Dollar entstanden sein soll.

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Botnetz Gameover Zeus: FBI setzt 3 Millionen US-Doller Kopfgeld auf mutmaßlichen Admin aus

Bogatschew auf der Liste der meistgesuchten Cyberkriminellen des FBI

(Bild: FBI)

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Das FBI sucht den mutmaßlichen Urheber des Botnetzes Gameover Zeus und setzt dafür eine Belohnung von 3 Millionen US-Dollar in Aussicht. Das geht aus einer Mitteilung der Ermittlungsbehörde des US-Justizministeriums hervor. Es wäre das höchste Kopfgeld, das je für die Ergreifung eines Hackers ausgezahlt wurde.

Konkret gesucht wird der Russe Jevgeni Michailowitsch Bogatschew, mutmaßlicher Administrator des Botnetzes. Gameover Zeus ist eine Peer-to-Peer-Version des Baukasten-Trojaners Zeus. Jeder infizierte Rechner pflegt dabei eine eigene Liste mit anderen infizierten Systemen, mit denen er jederzeit Verbindung aufnehmen kann, um Informationen oder Updates auszutauschen. Über diese dezentrale Struktur können die Botnetz-Herren jederzeit wieder die Kontrolle über die Zombie-Armee erlangen.

Gameover Zeus ist eigentlich für Online-Banking-Betrug gedacht, spielte aber auch eine tragende Rolle bei der Verbreitung und Koordination von CryptoLocker. Diese Malware verschlüsselte Dateien auf infizierten Windows-PCs und forderte dann ein Lösegeld von mehreren hundert Euro für die Herausgabe der zur Wiederherstellung notwendigen Schlüssel. Über 27 Millionen Dollar Lösegeld sollen die Erpresser schon in den ersten zwei Monaten der Verbreitung eingenommen haben, schätzt das FBI.

Außerdem soll durch Online-Banking-Betrug ein Schaden von 75 Millionen US-Dollar entstanden sein, berichtet das FBI. Damit würde es sich bei Gameover Zeus um eines der lukrativsten Schadprogramme handeln. Im Mai vorigen Jahres gingen FBI und Europol erfolgreich gegen das Botnetz vor.

Das FBI vermutet, dass sich Bogatschew in Russland aufhält. Er befindet sich auf der Liste der meistgesuchten Personen der Polzeibehörde und wurde bereits 2012 in Nebraska in Abwesenheit für Schäden angeklagt, die durch eine frühere Variante der Malware Zeus entstanden sein sollen. Zusätzlich wurde gegen Bogatschew voriges Jahr in Pittsburgh wegen Betrugs und Geldwäsche Klage erhoben. (anw)