Gematik: Gesundheitskarten sind sicher

Die elektronischen Gesundheitskarten der gesetzlichen Krankenkassen seien sicher und nicht vom NSA-Angriff auf die Firma Gemalto betroffen. Dies versichert die Projektgesellschaft Gematik, die für die Einführung der Karten verantwortlich ist.

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Gematik: Gesundheitskarten sind sicher

(Bild: Gematik)

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Von
  • Detlef Borchers

Die Gematik reagiert auf den Angriff des Geheimdienstes NSA auf den Kartenhersteller Gemalto und dessen Produktion von SIM-Karten. Elektronische Gesundheitskarten (eGK) seien nicht betroffen, weil sie auf anderen Produktionssystemen hergestellt würden, heißt es in einer Stellungnahme. Ein gleichzeitiger Angriff auf beide Produktionssysteme sei "nach derzeitiger Erkenntnis" auszuschließen. Zudem würden niemals die geheimen Schlüssel von Gesundheitskarten verschickt werden.

Die Geheimdienste zielten mit ihren Angriffen offenbar auf die Teilnehmerschlüssel der SIM-Karten, um damit Mobilfunkkommunikation abhören zu können, erläutert die Gematik. Diese Schlüssel würden vom Hersteller zusätzlich an die Mobilfunk-Netzbetreiber gesandt und deswegen abgespeichert. Dieses Vorgehen sei bei der Gesundheitskarte nicht gegeben: "Die geheimen Schlüssel der elektronischen Gesundheitskarten werden in einem 'Hardware Security Module' erzeugt und – anders als bei SIM Karten – sofort nach der Personalisierung der jeweiligen Gesundheitskarte gelöscht. Somit ist davon auszugehen, dass die Schlüssel nicht kopiert oder ausgelesen werden können", erklärt die Gematik.

Nach Bekanntwerden des NSA-Angriffes hatte der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung gefordert, die eGK-Produktion zu stoppen. Franz Bartmann, Vorsitzender des Telematik-Ausschusses der Bundesärztekammer, forderte, den Vorfall vollständig aufzuklären. (anw)