High-Tech und Schnipselzählen
Die Expo-Gesellschaft kennt die Zahl der Besucher besser, als sie bisher zugegeben hat.
Die Expo-Gesellschaft kennt die Zahl der Besucher besser, als sie bisher zugegeben hat. Denn die "Weltausstellung für das 21. Jahrhundert" ist beim Besuchermanagement auf dem neuesten Stand der Technik, auch wenn es anfangs zu Abstimmungsproblemen gekommen war. Wie die Technik-Broschüre des Herstellers verrät, kann der Veranstalter mit dem auf dem Gelände installierten Omniticket-System die Zahl der Drehkreuzbewegungen (Summen, Differenzen, Gesamtzahlen) jederzeit in Echtzeit ermitteln.
Allerdings ist das System auf Wunsch der Veranstalter so programmiert worden, dass die Karten tagesgebunden sind. Damit wollte man ursprünglich eine Überfüllung des Geländes an bestimmten Tagen im Vorfeld verhindern, hat es aber anscheinend versäumt, diese Feinheiten des Buchungssystems bis in alle Vorverkaufsstellen zu kommunizieren. Das Hauptproblem beim Zählen der Expo-Besucher besteht nun darin, so Expo-Sprecher Andreas Lampersbach zu c't, "dass ganze Busladungen mit Besuchern ankommen, deren Eintrittskarten von Hand entwertet werden müssen, weil sie zum Beispiel auf ein falsches Datum ausgestellt sind". Die Pförtner sammeln die Abrisse und heben sie auf. Lampersbach schätzt die Anzahl der Besucher, die deswegen an den Drehkreuzen vorbeigeleitet werden müssen, auf etwa 10 bis 25 Prozent der Gesamtzahl: "Sie müssen Verständnis dafür haben, dass wir im Moment keine Zeit haben, diese zu zählen." (frf)