Mondfotos mit 2000 Millimetern: Bridge-Kamera Nikon Coolpix P900 mit 83-fachem Zoom

Mit dem 83-fachen optischen Zoom will Nikon mit der Bridge-Kamera Coolpix P900 Maßstäbe setzen. Wenn selbst 2000 Millimeter Brennweite nicht reichen sollten, gibt es per Knopfdruck eine noch stärkere Telewirkung.

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Nikon Coolpix P900: Mondfotos mit 2000 Millimetern

(Bild: Nikon)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff
Inhaltsverzeichnis

Nikon hat eine neue Bridge-Kamera vorgestellt, die einen neuen Rekord aufstellt: Die Nikon Coolpix P900 (heise Preisvergleich) hat einen 83-fachen optischen Zoom. Damit deckt sie einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 2000 Millimetern ab. Die physikalische Brennweite des Objektivs beträgt 4,3 bis 357 mm, seine Lichtstärke F2.8 - 6.5. Bei Bridge-Kameras sind große Brennweitenbereiche generell nicht ungewöhnlich, allerdings ist bei Kameras wie der Canon PowerShot SX60 HS (ab 499 €) (heise Preisvergleich (ab 499 €), Preisentwicklung) das Brennweitenspekturm des 65-fachen optischen Zooms mit 21 bis 1365 Millimetern geringer als bei der neuen Nikon.

Nikon Coolpix P900: 83-facher Zoom und 2000 mm Brennweite (5 Bilder)

Brennweite 4,3 bis 357 mm

Umgerechnet auf das Kleinbildformat entspricht das Objektiv einem Zoom mit 24 - 2000 mm Brennweite.
(Bild: Nikon)

Zumindest auf dem Papier eignet sich die Coolpix P900 daher ideal für Natur- und Astrofotografie. Laut Hersteller soll die Kamera selbst bei 2000 Millimetern Brennweite noch eine sehr gute Bildqualität erreichen. Nur zum Vergleich: Im Kleinbildbereich ist bei Nikon das sündteure AF-S NIKKOR 800 mm 1:5,6E FL ED VR (heise Preisvergleich (ab 16900 €), Preisentwicklung) das Objektiv mit der längsten Brennweite. Brennweiten von 2000 Millimetern sind die Domäne von Teleskopen. Wem selbst 2000 Millimeter Brennweite nicht genügen, der kann per Dynamic Fine Zoom bis auf 4000 Millimeter zoomen. Allerdings handelt es sich bei dem Verfahren um einen Digitalzoom, der üblicherweise der Bildqualität sichtbar abträglich ist. Die Naheinstellgrenze des Objektivs liegt im Normalmodus bei 50 Zentimetern. Im speziellen Makromodus kann man sich aber auch bis auf einen Zentimeter dem Fotomotiv nähern.

Bei der Ausstattung bietet Nikon die in dieser Klasse inzwischen erwartbaren Features. Der integrierte Bildstabilisator soll fünf Lichtwerte kompensieren. Der Bildsensor ist mit 16 Megapixel hoch aufgelöst, es handelt sich aber um einen kleinen 1/2,3-Zoll-CMOS-Sensor. Seine rückwärtige Belichtung soll laut Nikon sogar nachts herausragende Ergebnisse liefern.

Die Zoomfunktion beschränkt sich nicht auf das Objektiv, auch das Mikrofon passt sich per akustischer Zoomfunktion an das Objektiv an. 4K-Filme unterstützt die Kamera nicht, wohl aber HD-Aufnahmen. Mit insgesamt 19 Motivprogrammen will Nikon den Fotografen in wirklich jeder Aufnahmesituation bestmöglich unterstützen. Besonders erwähnenswert sind die Modi Mond und Vogelaufnahme. Mit diesen Automatiken sollen selbst ungeübte Fotografen diese schwierigen Motive in den Griff bekommen. Selbstredend beherrscht die Kamera auch die drahtlose Übermittlung von Bildern per WLAN und NFC sowie die Lokalisierung mittels amerkanischer, russischer und japanischer Satellitensysteme. Die Kompatibilität zur App Wireless Mobile Utility (Android, iOS) ist ebenfalls gegeben.

Ab Mitte März 2015 soll die Coolpix P900 im Handel verfügbar sein, die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 620 Euro. Wer unschlüssig ist, ob ein 83-faches optisches Zoom ausreicht, der sollte sicherheitshalber noch etwas warten. Dem japanischen Blog Egami zufolge hatte Canon sich nämlich schon 2013 ein optisches 100-fach-Zoom für Fotokameras patentieren lassen. (sts)