MWC: Qualcomms eigener 64-Bit-Prozessor heißt Kryo

Qualcomm braucht ihn dringend, doch der erste eigene 64-Bit-Kern lässt noch ein wenig auf sich warten. Bis dahin gibt es aber schon mal ein paar erste Informationshäppchen sowie viele Spekulationen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
MWC:Qualcomms eigener 64-Bit-Prozessor heißt Kyro
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Benz

Bis Ende des Jahres muss Qualcomm sich wohl noch mit ARM-Kernen von der Stange über Wasser halten. Erst dann soll die neue, hauseigene 64-Bit-Architektur Kryo im Snapdragon 820 ihr Debüt geben und wieder die Konkurrenz aufmischen. Zu 32-Bit-Zeiten hatte Qualcomm mit dem eigenen Krait-Design oftmals die Konkurrenten mit ihren Cortex-A-Kernen aus ARMs Standard-Kollektion vorgeführt. Doch Qualcomm wurde von der Geschwindigkeit des Umstiegs auf 64 Bit überrascht und der eigene – wohl noch 32-bittige – Krait-Nachfolger Taipan wurde still und heimlich beerdigt. Immerhin taugte er wohl, um vor ein paar Wochen noch einmal für Gerüchte zu sorgen, als irgendwoher alte Folien durchsickerten.

Über Kyro spricht Qualcomm noch nicht besonders viel. Fest steht nur, dass er den ARMv8-Befehlssatz implementiert, bis zu acht Kerne haben soll und in einem "leading edge" FinFET-Prozess entstehen soll. Die Spatzen pfeifen jedoch "Samsung" und "14 nm" von den Dächern. Mit Kyro könnte Qualcomm zum asynchronen Betrieb der Kerne zurückkehren. Krait war unter anderem deshalb so sparsam, weil nicht immer alle Kerne mit derselben Taktfrequenz laufen mussten. Bei den Standard-ARM-Kernen haben immer alle Kerne eines Clusters dieselbe Taktfrequenz – oder schlafen.

Ausgewählte Gerätehersteller will Qualcomm noch "im zweiten Halbjahr" bemustern. Bis dahin setzen die Hersteller laut Qualcomm auf den Snapdragon 810 mit Cortex-A57- und -A53-Kernen. Allerdings hatte Samsung wegen angeblicher Probleme mit der Hitzeentwicklung des Snapdragon 810 diesen aus dem Flaggschiff Galaxy S6 verbannt. (bbe)