Interbase bleibt bei Borland
Inprise/Borland hat die Verhandlungen ĂĽber den Verkauf der Datenbank Interbase ohne Ergebnis beendet.
Inprise/Borland hat die Verhandlungen über den Verkauf der Open-Source-Datenbank Interbase an ein vor kurzem eigens für die Weiterentwicklung dieses Produktes gegründetes Start-Up-Unternehmen ohne Ergebnis beendet. Inprise will auch weiterhin ein eigenes Team beschäftigen, das sich um die Pflege und den Support der Datenbank kümmern soll.
Die Freigabe der Quelltexte von Interbase als Open Source hatte der Softwarehersteller schon im März angekündigt und schließlich vor knapp zwei Wochen vollzogen. Seitdem steht der Quellcode von Interbase 6.0 sowie Binärversionen für Windows, Linux und Solaris zum Download zur Verfügung. Die Lizenzbedingungen lehnen sich an die in der Open-Source-Gemeinde nicht unumstrittene "Mozilla Public License" an. Damit können Entwickler den Code modifizieren oder Applikationen realisieren, ohne die Neuerungen öffentlich zu machen. Die Rechte am Namen Interbase behält sich Inprise allerdings ausdrücklich vor.
Ob mit der Entscheidung, Interbase zu behalten, die Querelen um die Zukunft der Datenbank beendet sind, darf allerdings bezweifelt werden. Viele Entwickler sind seit längerem verärgert darüber, dass Inprise-Chef Dale Fuller die angekündigte Herausgabe des Quelltextes von Interbase so lange verzögert hat. Die Sympathien gelten eher Jim Starkey, dem Urvater von Interbase und Mitbegründer der Firma, mit der Inprise über die Übertragung der Rechte verhandelt hat. Dass er die Rechte an seiner Schöpfung nun nicht erhält, wird auf seiner Website so kommentiert: "Wir werden tun, was wir müssen. Wir haben, was ihr nicht habt: das umfassende Know-how der Gemeinde und aller maßgeblichen Entwickler in der Geschichte von Interbase. Das alles und Jim Starkeys ODBC-Treiber." (hos)