ESA-Sonde Rosetta: Kometenfoto mit Schattenwurf

Aus gerade einmal 6 Kilometern Entfernung hat Rosetta ein Foto der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gemacht, inklusive des Schattens der Sonde. Der ist zwar diffus, verdeutlicht aber trotzdem die Dimensionen.

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ESA-Sonde Rosetta fotografiert eigenen Schatten

Rosettas Schatten auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko

(Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Lesezeit: 2 Min.

Bei ihrer Annäherung an den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist der ESA-Sonde Rosetta auch eine Aufnahme ihres eigenen Schattens gelungen. Wie die Europäische Weltraumagentur mitteilte, wurde das Foto aus einer Entfernung von 6 Kilometern gemacht, als sich die Sonde direkt zwischen der Sonne und dem Kometen befand. Die Konstellation war gesucht worden, weil Strukturen auf der Oberfläche dann keinen Schatten werfen und die Reflexionseigenschaften offenlegen. Der fotografierte Schatten war dann ein netter Nebeneffekt. Aufgelöst ist die Aufnahme mit knapp 11 Zentimetern pro Pixel.

Rosetta fotografiert eigenen Schatten (5 Bilder)

Weil die Sonne kein Punkt ist, ist Rosettas Schatten so unscharf.
(Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0)
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Der abgebildete Schatten misst etwa 20 × 50 Meter, während die Sonde selbst etwa 2 × 32 Meter misst. Wäre die Sonne eine punktförmige Lichtquelle, dann wäre der Schatten auch klar konturiert, erklärt die ESA. Da die Sonne aber auch aus der Entfernung von 347 Millionen Kilometer nicht punktförmig ist, wirft die Sonde einen derart diffusen Schatten. Rosetta ist derweil nicht die erste Sonde, der eine Aufnahme des eigenen Schattens auf einem fremden Himmelskörper gelungen ist. Die japanische Hayabusa fotografierte ihren Schatten 2005 aber aus wenigen Dutzend Metern über dem Asteroiden Itokawa, weswegen er wirklich scharf konturiert und dunkel war.

In einem ganz besonderen Manöver hatte sich Rosetta ihrem Kometen Mitte Februar bis auf wenige Kilometer angenähert, um ihn genauer zu erforschen. Weil 67P/Tschurjumow-Gerassimenko derzeit der Sonne immer näher kommt, wird er immer aktiver, weswegen ein solches Flugmanöver zu einem späteren Zeitpunkt zu riskant wäre. Vorgesehen sind höchstens noch Annäherungen auf 15 bis 100 Kilometer. Der enge Vorbeiflug sollte der Sonde nicht nur diese äußerst genaue Untersuchung der Oberfläche ermöglichen, sondern es den Instrumenten auch erlauben, die nächste Umgebung des Kometen zu analysieren.

Annäherung an 67P/Tschurjumow-Gerassimenko im Februar 2015 (20 Bilder)

Die Bilder aus knapp 9 Kilometern Entfernung...
(Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM – CC BY-SA IGO 3.0 )

(mho)