Das Tageslicht in Europa – in RGB und vereinigt über GSM

Welche Farbe hat das Tageslicht gerade im portugiesischen Fuseta, im rumänischen Vadu oder in Liedakkala/Lappland? Ob dort die Sonne strahlt oder es dämmert, sollen Besucher der re:publica dank einer Internet-of-Things-Installation live erleben.

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Europas Lichter in Berlin mit GSM und Adafruit Fona

(Bild: Ubirch GmbH/Maxi Uellendahl)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

"Finding Europe with Lights" heißt das Projekt von Stephan Noller, der in den 28 Staaten der EU autonome Lichtsensoren aufstellen will. In Berlin sollen dann auf der Internet-Konferenz re:publica im Mai 28 Lampen jeweils das Licht eines der Standorte wiedergeben. Auf diese Weise soll die Internet-of-Things-Installation das Motto der Veranstaltung "Finding Europe" visualisieren. Die Sensoren sind besonders stabil und wetterbeständig gestaltet und sollen jeweils auf dem Land, abseits der Städte aufgestellt werden.

Das batteriebetriebene Custom-Board ArduFona mit Adafruits Fona und Antenne.

(Bild: Stephan Noller)

Betrieben werden die Sensoren und Lampen von eigens gestalteten Mikrocontrollerboards namens ArduFona. Sie werden direkt an Batterien angeschlossen und haben jeweils fünf Anschlüsse: zwei für I2C-Leitungen, einen digitalen, einen analogen und eine UART-Schnittstelle. Das minimale Design verringert den Stromverbrauch, um den dauerhaften autonomen Einsatz zu ermöglichen. Sensoren und Lampen kommunizieren Machine-to-Machine (M2M) mit einem Cloud-Dienst über das GSM-Netz. Hier sieht Noller viel Potenzial für das Internet of Things, denn außerhalb von Großstädten ist die WLAN-Abdeckung immer noch lückenhaft.

Insgesamt 28 Lampen geben die gemessenen RGB-Werte wieder.

(Bild: Ubirch GmbH/Maxi Uellendahl)

Wie genau das Licht vor Ort gerade aussieht, ermittelt ein RGB-Lichtsensor. Außerdem beinhalten die Sensorkästen GPS-Module, mit deren Daten sich ihre Reise im Netz verfolgen lässt. Die Entwicklung des Projekts hat Noller auf seinem Blog dokumentiert. Spätere Versionen sollen Solarmodule enthalten, um langfristig autonom zu funktionieren. Neben Lichtwerten könnten auch andere Daten übertragen werden, etwa die Temperatur. Aktuell werden Freiwillige aus allen Ländern der EU gesucht, die jeweils einen Sensor aufnehmen und aufstellen wollen.

[Update 16.04.15 15.54 Uhr:] Heute sind die Pakete mit den Sensoren auf die Reise gegangen. Über eine Karte kann der aktuelle Standort verfolgt werden. Außerdem haben alle Pakete ein Loch, so dass die Sensoren bereits jetzt Lichtwerte messen, die ebenfalls verfolgt werden können. Auf die Ausschreibung hatten sich Menschen aus allen EU-Ländern beworben. Unter den 28 Ausgewählten sind unter Anderem Paul Nemitz, Leiter der Direktion für Grundrechte und Unionsbürgerschaft der Generaldirektion für Recht der EU-Kommission in Belgien und Dušan Chrenek, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in der Slowakei. (hch)