Gewaltdarstellung: Türkisches Ministerium will Minecraft verbieten
Weil es "auf Gewalt basiere", will das Familienministerium der Türkei offenbar ein Verbot von Minecraft erreichen. Eine Untersuchung habe einige Gefahren für Kinder aufgezeigt, die sich eventuell nicht ausreichend von dem Spiel lösen könnten.
Spielszene aus Minecraft
(Bild: theunwiseman, CC BY 2.0)
Mit der Empfehlung das Spiel zu verbieten, hat das türkische Familienministerium eine Untersuchung der Gewaltdarstellung in Minecraft abgeschlossen. Das berichtet die Tageszeitung Hürriyet Daily News unter Berufung auf eine Zusammenfassung des Untersuchungsberichts in der Zeitung Habertürk. Der komme zu dem Schluss, dass man zwar durchaus der Meinung sein könne, Minecraft stärke die Kreativität von Kindern, weil sie Häuser, Bauernhöfe und Brücken bauen können. Um diese zu beschützen, müssten dann aber Horden feindlicher Kreaturen (die "Creeper") getötet werden: "Kurz gesagt, das Spiel basiert auf Gewalt."
Die Autoren des Berichts sehen demnach auch noch die Gefahr, dass manche Kinder die reale Welt mit der von Minecraft verwechseln, woraufhin sie etwa denken könnten "das Foltern von Tieren würde diesen nicht wehtun". Außerdem bestünden die Gefahr "sozialer Isolierung" sowie die Risiken von Beleidigungen und Beschimpfungen im Multiplayer-Modus. Aus diesen Gründen seien die zuständigen Behörden angewiesen worden, ein Verbotsverfahren einzuleiten. Ermittelt worden seien diese Gefahren anhand der Spielerfahrung eines neunjährigen Kindes.
Minecraft ist seit seiner Veröffentlichung weit über 50 Millionen Mal verkauft worden und vor allem unter Kindern und jungen Teenagern äußerst beliebt. Im September des vergangenen Jahres kaufte Microsoft den schwedischen Entwickler hinter dem Phänomen und die Markenrechte an dem Spiel für 2,5 Milliarden US-Dollar. Bei der nun abgeschlossenen Untersuchung in der Türkei war es laut Hürriyet Daily News ursprünglich um die Frage gegangen, ob das Bauklötzchenspiel Gewalt gegen Frauen propagiere. (mho)
