Ende Legende: 10 spektakuläre Fehlprognosen der Fotoindustrie

Manager müssen die Produkte ihres Unternehmens gewinnbringend verkaufen und gleichzeitig kostensparend Weichen für die Zukunft stellen. Manchmal liegen sie bei den Zukunftsprognosen gravierend daneben, dann straucheln selbst Weltkonzerne. Wir zeigen zehn legendäre Fehlprognosen der Fotoindustrie.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Fotografie stürmisch entwickelt und nicht jeder Manager in der Fotoindustrie konnte dem technischen Fortschritt gedanklich folgen. Aus heutiger Sicht wirken viele Fehlprognosen der Vergangenheit unfreiwillig komisch, ihre Auswirkungen waren teils verheerend.

In den neunziger Jahren war beispielsweise Kodak Weltmarktführer im analogen Bereich und bei der aufkommenden Digitalfotografie war man ebenfalls Technologieführer. Die große Chance, den alten wie den neuen Markt zu dominieren, hat man allerdings grandios verspielt. Das viele Geld wurde weniger in neue Produkte als vielmehr in Beratungshonorare investiert - doch Zukunftsprognosen sind immer schwierig. Die Ergebnisse aus Marktforschung und Unternehmensberatung taugen oft nur für die Entlastung des Vorstandes. Das Ergebnis war dann die gefürchtete Analysis paralysis. Der gelbe Riese schlitterte in die Insolvenz und versucht sich heuzutage als Druckspezialist und Namensgeber für Mobiltelefone über Wasser zu halten.

10 legendäre Fototechnik-Fehlprognosen (10 Bilder)

Krasses Design bei der Pentax K-01

Der Designer der zugegebenermaßen recht individuell gestalteten Pentax K-01 war davon überzeugt, dass sein Entwurf die Kunden glücklich machen würde. Die Kundschaft sah das allerdings anders, nach nur einem Jahr Produktionszeit war die K-01 Geschichte. Ein Grund für ihren Mißerfolg war ganz sicher das extravagante Design.

Andere andere Traditionsunternehmen wie Leica konnten ein ähnliches Schicksal nur mit Mühe abwenden. Selbst die spektakuläre Digitalisierungswelle im jungen Jahrtausend wurde von altgedienten Leica-Recken wie dem Vorstandsvorsitzenden Hanns-Peter Cohn mit selbstgenügsamer Lässigkeit komplett ignoriert. Als der von ihm heruntergewirtschaftete Kamerahersteller am Boden lag, verließ Cohn dann "auf eigenen Wunsch" das Unternehmen. Andere durften seinen Scherbenhaufen aufkehren. Erst unter der Führung des neuen Eigentümers Andreas Kaufmann kam der wirtschaftliche Erfolg zurück.

Nicht in jedem Fall kann man den handelnden Personen Unvermögen unterstellen, manchmal versuchen sie auch veralteten Lagerbestand abzuverkaufen, Kunden oder Aktionäre zu beruhigen oder eine drohende Fehlentwicklung abzuwenden. In allen Fällen ist es gleichermaßen ungünstig, dass man der Realität nicht zeitnah ins Auge sehen kann oder will. In unserer Sammlung finden Sie Zitate von Repräsentanten der Unternehmen Kodak, Leica, Zeiss, Silicon Film (aka Digitale Filmpatrone), Olympus, Pentax und Nikon. Wenn Sie weitere Beispiele für gravierende Fehleinschätzungen der Fotoindustrie kennen, würden wir uns über einen Hinweis im Forum freuen. (sts)