Jupitermond Ganymed: Ein Ozean tiefer als der der Erde

Auf Ganymed, dem größten Mond des Sonnensystems, gibt es mehr Wasser als auf der Erde. Zu diesem Ergebnis kommen nun Forscher, die aus der Ferne den unterirdischen Ozean des Jupitermondes untersucht haben.

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Jupitermond Ganymed: Ein Ozean tiefer als der der Erde

Ganymeds Polarlichter haben den Ozean verraten (künstlerische Darstellung)

(Bild: NASA/ESA)

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Mithilfe des Weltraumteleskops Hubble hat die NASA den "bislang besten Beweis" für einen unterirdischen Salzwasserozean auf dem Jupitermond Ganymed gefunden. Das erklärte die US-Weltraumagentur und ergänzte, dass dieser wohl mehr Wasser enthalte als alle Gewässer der Erde zusammengenommen. Die Forscher gehen demnach davon aus, dass der Ozean unter der 150 Kilometer dicken Eisschicht 100 Kilometer dick sei, zehnmal so tief wie die Ozeane der Erde. Das habe eine Analyse der Polarlichter ergeben.

Ganymed ist der größte Mond in unserem Sonnensystem und der einzige mit einem eigenen Magnetfeld. Das sorge für Polarlichter, also quasi Gürtel geladener Teilchen um die Nord- und Südhalbkugeld des Mondes. Die würden nicht nur von Ganymeds Magnetfeld beeinflusst, sondern auch von dem des Gasgiganten Jupiter. Das wiederum würde in einem salzigen Ozean unter der Oberfläche ein weiteres Magnetfeld anregen, das im Zusammenspiele mit Ganymeds eigentlichem Magnetfeld die Polarlichter quasi unterdrücken würde. Genau diesen Effekt habe man nun beobachtet und darüber auf die Eigenschaften des unterirdischen Wasserreservoirs geschlossen.

Der Jupitermond Ganymed (7 Bilder)

Ganymed aus 2,6 Millionen Kilometer Entfernung, fotografiert von Voyager 1 am 4. März 1979
(Bild: NASA/JPL)

Wie die NASA ergänzt, wurde bereits seit den 1970er Jahren ein Ozean unter der Eisschicht von Ganymed vermutet. Die Jupitersonde Galileo habe dann durch Messungen des Magnetfelds erste Hinweise auf dessen Existenz geliefert, konnte aber noch nicht mehr Einzelheiten beleuchten. Das habe man nun nachholen können, aber nur mit einem Teleskop wie Hubble, das weit über der Erdatmosphäre installiert ist. Nur dort komme genügend Licht im ultravioletten Spektrum an, um die Analyse der Ganymed-Polarlichter zu ermöglichen. (mho)