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Server-Retter: VM-Backup aus dem laufenden Betrieb

NetJapan zeigt Programme, die Backups von Servern im laufenden Betrieb erstellen und diese dann sogar in VMs starten können. Mit solchen Disaster-Recovery-Anwendungen lassen sich Serverausfallzeiten deutlich verkürzen.

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Server-Retter: VM-Backup aus dem laufenden Betrieb
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Von
  • Florian Klan

Der japanisch-deutsche Software-Entwickler NetJapan stellt auf der CeBIT Backup-Programme vor, mit denen Administratoren schnell Kopien ihrer Server in VMs an den Start bringen. Das soll beispielsweise anhaltende Ausfälle von kritischen Systemen wie Firmendatenbanken verhindern. Diesen Einsatz von Backups bezeichnen einige Entwickler als Disaster Recovery.

Die Anwendung ActiveImage Protector legt Images von physischen und virtuellen Linux- oder Windows-Maschinen an und hilft im Notfall, sie in einer VM zu starten. vStandby sichert einen physischen oder virtuellen Rechner als VMware-ESXi-VM im Standby, die die Funktion der Original-Maschine einnehmen kann. Das Programm vmGuardian zieht zudem Backups von VMs in VMware ESXI. Die Lizenzkosten richten sich bei den ersten beiden Programmen nach dem zu sichernden Betriebssystem auf der Quellmaschine. Eine Desktop-Version, die Client-Windows-Maschinen sichert, kostet deutlich weniger als eine Server-Version. Zudem bietet der Hersteller weitere Fassungen an, etwa eine Linux-Edition. Auf den Lizenzpreis kommen Kosten fĂĽr Updates. Beim Kauf mehrerer Lizenzen bietet der Entwickler Mengenrabatt.

Der ActiveImage Protector erstellt Speicher-Images von physischen oder virtuellen Quell-Hosts mit Windows oder Linux im laufenden Betrieb. Diese lassen sich im Notfall auf beliebigen Computern mithilfe eines Hypervisors booten. Hierzu arbeitet NetJapans Programm mit Hyper-V ab Version 3.0 (in Windows 8 Professional und Enterprise sowie in Server 2012 R2 enthalten), VMware Workstation ab Version 10, Vmware Player ab Version 6 und VirtualBox ab Version 4.2 zusammen. In Zukunft soll die Anwendung auch VMware ESXi unterstĂĽtzen.

Fliegender Wechsel: Im Fall eines Ausfalls übernimmt dank vStandby eine virtuelle Kopie die Funktion eines Quell-Servers, falls dieser ausfällt.

(Bild: NetJapan)

Damit das Image auf dem Hypervisor mit guter Leistung läuft, bindet die im Lieferumfang inbegriffene Software ImageBoot das Image als physisches Laufwerk auf der Zielmaschine ein. Dazu verwendet das Programm einen virtuellen Storage-Controller. Die Images legt die Anwendung zunächst lokal an, danach lassen sie sich an anderen Speicherorten sichern. Pro Quellmaschine kostet eine Desktop-Lizenz 51 Euro (860 Euro für die Server-Variante). Für ein Jahr an Updates für die Desktop-Fassung nimmt der Hersteller 10 Euro. Eine 30-Tage-Lizenz zum Testen ist auf der Website erhältlich.

Das Programm vStandby geht noch weiter und sichert einen besonders wichtigen Server (mit Windows oder Linux physisch oder als VM) auf Wunsch auch in Abständen von wenigen Minuten als virtuelle Maschine für VMware ESXi. Diese befindet sich jeweils im Standby, den aktuellen Betriebszustand des Quellservers erhält sie über regelmäßig angelegte Snapshots (wie inkrementelle Backups). Die VM kann im Notfall die Funktion der Quellmaschine übernehmen. Eine Desktop-Lizenz kostet 130 Euro pro zu sicherndem Betriebssystem (65 Euro Einführungspreis bis zum 31.07.2015; Updates für ein Jahr kosten 26 Euro), die Server-Version 844 Euro. Auch hier bietet der Hersteller eine Testlizenz an.

Ein weiteres Programm namens vmGuardian sichert ausschlieĂźlich virtuelle Maschinen, die unter VMware ESXi laufen. Es arbeitet als virtuelle Anwendung auf dem Hypervisor und dedupliziert beim Erstellen eines Backups. Es kostet 516 Euro pro ESXi-Host (Testlizenz siehe Herstellerseite). (fkn)