Google Fiber: Maßgeschneiderte TV-Werbung für Glasfaserkunden

Kunden von Google Fiber in Kansas City können sich bald über personalisierte TV-Werbung freuen: Der Konzern will dort Tracking von Sehgewohnheiten und das Ausspielen angepasster Spots testen.

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Internationale Funkausstellung

(Bild: dpa, Robert Schlesinger)

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Google will bei Kunden seines US-Glasfaser-Diensts Fiber personalisierte Fernsehwerbung testen. Ende April solle das zunächst in Kansas City ausprobiert werden, wie Google mitteilte. In den Genuss der individualisierten Reklame kommen aber nur Nutzer, die sich für den Fiber-Tarif mit Set-Top-Box zum TV-Empfang entschieden haben.

Dabei sollen der Standort, die aktuell geschaute Sendung und das bisherige Sehverhalten in das Targeting der Nutzer einfließen. Auf Basis dieser Information sollen dann parallel zu normaler Werbung angepasste Werbefilmchen in Echtzeit auf den Fernsehern landen – sowohl im Liveprogramm als auch bei DVR-Aufnahmen. Bei als Kinderprogramm gekennzeichneten Sendungen solle keine personalisierte Werbung eingeblendet werden. Google bietet zwar einen Opt-out an, allerdings ist dort nur die Rede davon, bei der Werbung nicht die Sehgewohnheiten zu berücksichtigen.

Google preist seinen Dienst unter anderem lokalen Geschäften an, die damit Fernsehwerbung besser steuern könnten. Informationen über Online-Verhalten, die dem Suchmaschinenriesen eventuell vorliegen, sollen nicht in das TV-Targeting einfließen, erklärte das Unternehmen gegenüber der Zeitung Kansas City Star.

Für die Werbetreibenden ließe sich mit solchen Verfahren der sogenannte Streuverlust verringern: Statt teuer breite TV-Schaltungen zu bezahlen, die letztlich nur wenige Interessierte erreichen, könnte wesentlich feiner granuliert werden, wo die Werbung eigentlich ankommt. Gezahlt werde nur für Spots, die dann auch auf den jeweiligen Fernsehern liefen, betont Google. Das Fachblatt Adweek schwärmt bereits von einem Schritt in Richtung des "heiligen Grals“ der TV-Werbung. (axk)