OpenSeaMap crowdsourct den Meeresgrund

Mit einer eigens entwickelten Hardware sammelt das Open-Data-Projekt OpenSeaMap Angaben über Meerestiefen. Besonders für Hobbysportler ist die Karte interessant.

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OpenSeaMap crowdsourct den Meeresgrund
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Bei der Erfassung von Häfen und großen Wassertiefen ist OpenSeaMap, der OpenStreetmap-Ableger für Gewässer schon gut aufgestellt. Mängel gibt es aber noch im Flachwasser, da hier die verfügbaren Daten oft nur kommerziell erhältlich oder von fragwürdiger Qualität sind. Seit einiger Zeit betreiben die Entwickler daher ein eigenes Crowdsourcing-Projekt, bei dem Freiwillige die Daten, die sie unterwegs ohnehin per GPS und Echolot erfassen, in die offene Seekarte einspeisen können.

Um die Datensammelei zu vereinfachen, bietet das Projekt nun einen Hardware-Logger zum Selbstkostenpreis an. GPS und Echolot gehören zur Standardausrüstung von Schiffen. Der 2-Kanal-Logger speichert deren Positions- und Tiefendaten automatisch auf einer SD-Karte. Zusätzlich enthält er einen Lage- und Beschleunigungssensor. Das Gerät wird einfach an die Bordelektronik angeschlossen. So sollen auch Hobbyskipper ohne technisches Geschick ihre Daten aufzeichnen können. Die Daten müssen sie anschließend in die OpenSeaMap-Datenbank hochladen, wo die verschiedenen Tracks einer Region zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden.

Bastelwillige können ihr Notebook aber auch per Bluetooth und WLAN mit den Schiffssensoren verbinden und so geeignete Trackdaten abspeichern. Bisher beherrschen diese Varianten allerdings nur den angejahrten Kommunikationsstandard NMEA 0183. Für den Nachfolgestandard NMEA 2000 wollen die OpenSeaMap-Aktiven auch eine preiswerte und eigene Anwendung bereitstellen. Aufgrund der größeren Datenmenge und eines anderen Bussystems muss dazu aber eine neue Hardware entwickelt werden. Bastler, die eine Investition von 150 Euro nicht scheuen, können dafür aber auch einen Raspberry Pi einsetzen. (mho)