Infineon erweitert die Fertigungskapazität
Sowohl in den USA als auch am Standort Deutschland baut der Halbleiterhersteller Infineon die Produktionskapazität aus.
Sowohl in den USA als auch in Deutschland baut der Halbleiterhersteller Infineon die Produktionskapazität aus. In Richmond, Virginia, entsteht neben dem bisherigen Werk, das 200-mm-Wafer-verarbeitet, eine neue Produktionsstraße. Dort sollen ab Anfang 2002 256-MBit-Speicherchips in 0,14-µm-Technik auf 300-mm-Wafern entstehen. Man erwartet, rund 1100 zusätzliche Mitarbeiter im Zuge der Kapazitätserweiterung einzustellen.
Der US-Bundesstaat Virginia fördert die Ansiedelung der Chipindustrie mit Bildungsmaßnahmen und erfolgsabhängigen Zuwendungen. Das Infineon-Werk in Richmond war als "White Oak Semiconductor" 1996 gegründet worden und nahm nach nur 18 Monaten Bauzeit bereits 1998 die Produktion von 128- und 256-MBit-Speicherchips auf. Zurzeit fertigen die rund 1700 Mitarbeiter in 0,17-µm-Technik.
Auch in Deutschland baut Infineon aus: Heute legt die Firma im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Dr. Otto Wiesheu am Regensburger Werk den Grundstein für eine Erweiterung der Produktionsflächen um 4500 Quadratmeter. Mit Investitionen von rund 1 Milliarde Mark soll die Fertigung von Logikbausteinen in den nächsten drei Jahren modernisiert und von 150- auf 200-mm-Wafer umgestellt werden. Aus Regensburg sollen die Chips für UMTS-Handys und andere Kommunikationsbausteine kommen, auf die Infineon künftig verstärkt setzt.
Außer in die Projekte in Richmond und Regensburg investiert Infineon zurzeit auch in Dresden. Weitere Kapazitätserweiterungen sind im Rahmen von Joint-Ventures in Asien im Bau.
Auch die Osram Opto Semiconductors, ein Joint-Venture von Osram und Infineon, will in Regensburg bauen. Zwischen April 2001 und Frühjahr 2002 sollen etwa 240 Millionen Mark in eine neue LED-Fertigungsanlage fließen. Bis 2003 möchte man die Mitarbeiterzahl von 890 auf rund 1300 steigen. Die LED-Endmontage findet dabei in Malaysia statt, wo etwa die dreifache Anzahl an Mitarbeitern wie in Deutschland beschäftigt ist. Auch in Malaysia sollen die Fertigungskapazitäten verdoppelt werden.
Als Hauptgründe für die Entscheidung, in Regensburg zu investieren, gibt Osram Opto Semiconductor die Nähe zur Entwicklungsabteilung und die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte an. Das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie fördert mit verschiedenen Maßnahmen die Ansiedelung von Hochtechnologiefirmen. (ciw)