Gründer und Chef von Computer Associates zurückgetreten

Charles B. Wang, Gründer, Chef und Aufsichtsratsvorsitzender der Software-Schmiede Computer Associates, ist als CEO zurückgetreten.

vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Charles B. Wang, Gründer, Chef und Aufsichtsratsvorsitzender der Software-Schmiede Computer Associates, ist am heutigen Montag zurückgetreten. Sein Nachfolger als CEO von CA wird Sanjay Kumar, bislang Präsident von CA und als COO (Chief Operating Officer) für das Alltagsgeschäft zuständig.

Laut CA ist der Rücktritt von Wang, der Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens bleibt, Teil einer größeren Reorganisation des Software-Konzerns. Sie solle dazu dienen, dass sich CA besser auf sein Kerngeschäft konzentrieren könne. Bekannt ist die Firma vor allem für Mainframe-Anwendungen und Systemsmanagement-Lösungen wie Unicenter. Wang soll sich als Aufsichtsratsvorsitzender neuen Unternehmungen für CA widmen. Der Konzern wolle sich in Zukunft auf einige Bereiche konzentrieren, vor allem Software für Sicherheitslösungen und Massenspeicherverwaltung, Systemmanagement sowie Anwendungsentwicklung und Informationsverwaltung für Firmen. Andere Bereiche will CA in eigenständige Firmen ausgliedern; als erster Schritt sollen die Angebote für Application Service Provider (ASP) in dem Unternehmen iCan-ASP zusammengefasst werden. Nancy Li, bislang Chief Technology Officer (CTO) bei CA, wird CEO von iCan-ASP. Später sollen die Abteilung für Accounting-Software (ACCPAC) und andere Sparten ebenfalls ausgelagert werden.

Zwar kommt der Rücktritt des CA-Gründers Wang überraschend, unerklärlich ist er genauso wie die Reorganisation der Firma aber nicht: In den letzten 12 Monaten fiel der Kurs der CA-Aktie an der New Yorker Börse um rund 45 Prozent und erreichte am letzten Freitag kurzfristig ein Jahrestief von 23,69 US-Dollar. Im Juli musste CA einen Quartalsbericht vorstellen, der weit hinter den Erwartungen der Börsianer zurückblieb; der Konzern machte damals schwache Verkäufe in Europa und zurückgehende Umsätze mit Systemsmanagement-Software und Mainframe-Anwendungen für das schlechte Ergebnis verantwortlich. (jk)