Werbespione auf sensiblen Web-Sites entdeckt

Auch auf Web-Sites zu sensiblen Bereichen - wie Finanzen, Kinder, Gesundheit und Sexualtität - sind Werbebanner mit sogenannten Web Bugs zu finden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 69 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Arne Mertins

Auch auf Web-Sites zu sensiblen Bereichen - wie Finanzen, Kinder, Gesundheit und Sexualtität - sind Werbebanner mit sogenannten Web Bugs zu finden. Das sagte US-Internetexperte Richard M. Smith vor der Hearingkommission "Online-Profiling and Internet Privacy" des US-Senats. Obwohl Internet-Werbefirmen immer wieder versichern, dass sie auf ein Profiling der User in für die Privatsphäre besonders sensiblen Bereichen verzichten würden, setzen die meisten auch dort Web Bugs ein, hielt Smith in seinem jetzt veröffentlichten Statement fest.

Web Bugs sind winzige Gifs, die vom Benutzer nicht wahrgenommen werden. Ein Web Bug erleichtert Online-Werbern die Ermittlung der IP-Adresse, der URL der besuchten Webseite, der URL des Web-Bug-GIFs, des Zeitpunktes, an dem der Web Bug angeschaut wurde, des Browsertyps sowie der Informationen eines zuvor gesetzten Cookies. Exemplarisch führte er folgende Webadressen an: Kids Zone of Santa.com, Procrit.com, Rodale Press und Metropolitan Life.

Internet-User sind laut Richard M. Smith einem Monitoring durch Online-Werber ausgesetzt, das inzwischen ein "bedenkliches" Ausmaß erreicht hätte. In Verruf geraten ist insbesondere der größte Internet-Werber DoubleClick. Smith konnte nachweisen, dass persönliche Daten, die User in Onlineformulare - zum Beispiel auf AltaVista - eintrugen, direkt an DoubleClick weitergeleitet wurden. Die Komissionsmitglieder im US-Senat wollen nun rechtliche Schritte diskutieren und lancieren, um die Internet-User vor der unbefugten Weitergabe persönlicher Daten zu schützen. (Brigitte Zarzer)

Mehr auf Telepolis: Datensammler und Kundenjäger (ame)