Flächendeckende Versorgung mit Digital-TV ab 2002

Die flächendeckende Versorgung mit Digital-TV und Telediensten wie Surfen per Kabelnetz in Deutschland erwarten die Landesmedienanstalten bereits vom Jahr 2002 an.

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  • dpa

Die flächendeckende Versorgung mit digitalem Fernsehen und Telediensten wie Surfen per Kabelnetz in Deutschland erwarten die Landesmedienanstalten bereits vom Jahr 2002 an. Als Erstes werde die Aufrüstung des Kabelnetzes durch Privatinvestoren in Nordrhein- Westfalen erfolgt sein. Ein Pilotprojekt soll bereits Mitte 2001 im Raum Düsseldorf abgeschlossen sein. Eine weitgehende Versorgung werde voraussichtlich ein Jahr später in NRW erreicht. "Im Moment sind von der Deutschen Telekom Mehrheitsanteile an Privatinvestoren in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen verkauft", sagte der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Norbert Schneider, in Düsseldorf der dpa.

In einer Reihe weiterer Länder seien die Verhandlungen schon so weit, dass es in nächster Zeit zu Abschlüssen kommen könne. In Deutschland werde es deshalb eine zeitlich gestaffelte Entwicklung bei der Aufrüstung der Kabelnetze geben. Die Arbeiten würden aber sicher zügig vorangehen. Die Gesellschaften, die Milliarden in den Netzkauf investieren, seien naturgemäß daran interessiert, so schnell wie möglich ihr Geld wieder zu verdienen. "Dem Nutzer wird bald mehr geboten", betonte Schneider. Es solle sich aber niemand täuschen. "Wer die neuen Angebote nutzen will, muss auch mehr zahlen." Fernsehen werde nicht so billig bleiben wie bisher. "Es wird aber jedem frei bleiben, was er an persönlichem Medienbudget aufwenden will."

Beim schwierigen Übergang vom analogen zum digitalen Fernsehen wollen die Landesmedienanstalten künftig eine Moderatorenrolle übernehmen. "Die Übergangsphase wird nicht ohne Opfer gehen", betonte Schneider. Beim analogen Fernsehen werde es weiterhin und verschärft Kapazitätsprobleme geben. Eine Lösung hätten die Landesmedienanstalten nicht anzubieten. Es funktioniere aber nicht wie beim Kabelnetz in Leipzig, wo das Mainzer Unternehmen Primacom Vollprogramme wie VOX oder Kabel 1 einfach aus dem analogen Netz genommen und gegen Gebühr ins digitale Kabel gestellt habe. Die Beteiligten müssten im Interesse von Konsenslösungen viel stärker miteinander kommunizieren, forderte Schneider. (dpa) / (jk)