Rechtsradikale Attacke auf Webhoster Strato
Der Berliner Webhoster Strato wurde am gestrigen Dienstag Abend Opfer einer Denial-Of-Service-Attacke mit offensichtlich rechtsradikalem Hintergrund.
Der Berliner Webhoster Strato wurde am gestrigen Dienstag Abend Opfer einer Denial-Of-Service-Attacke (DoS) mit offensichtlich rechtsradikalem Hintergrund. Nach Angaben des Technikpartners kpnQwest begann um 19.45 Uhr eine Mailbombing-Attacke auf Stratos Kunden-Mailserver. In direkter Folge des Angriffs habe der Server unter massiven Performance-Engpässen gelitten, erklärte Strato-Technikprovider kpnQwest heute gegenüber heise online.
Innerhalb von vier Stunden prasselten etwa 17.000 Mails mit mit dem Subjekt "Sechs Millionen mehr!!!" auf den Account team@juden.de ein, bevor kpnQwest den Server für zwei Stunden vom Netz nahm. In den immer gleichen Mails heißt es unter anderem wörtlich: "Ich bin Adolf. Ich melde mich aus dem Jenseits. (...) Ich fange am 9.11. damit an." Juden.de ist eine von Strato gehostete studentische Infosite.
Als Absender der Mails war adolf@hiltler.com angegeben. Abgeschickt wurden sie vom US-amerikanischen SMTP-Server mail.datablocks.net. Da das Mailversand-Protokoll SMTP keine zweifelsfreie Absender-Authentifikation beinhaltet, dürfte es für kpnQwest schwer werden, den Verursacher der DoS-Attacke ausfindig zu machen. "Wir haben bereits mit dem Attaché der US-amerikanischen Botschaft über eine eventuell anstehende Rechtshilfe gesprochen", erklärte kpnQwest-Firmensprecher Thilo Huys. Auch das Landeskriminalamt in Stuttgart sei bereits über den Vorfall informiert, aber Ermittlungen seien noch nicht aufgenommen worden. (hob)