ConhIT: Hard- und Software für den telematischen Fortschritt

Schnelle Installation des Online-Zugangs, Produkte für den elektronischen Arztbrief, die digitale Patientenakte und den Medikationsplan: Die Medizin-IT stellt sich auf das geplante eHealth-Gesetz der Bundesregierung ein.

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ConhIT: Hard- und Software für den telematischen Fortschritt

So stellt sich Concat die Integration in der Arztpraxis vor.

(Bild: Concat)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Auf der ConhIT in Berlin zeigte die Medizin-IT, dass sie Produkte parat hat, wenn zum 1. Januar 2016 das eHealth-Gesetz kommt. Das Gesetz setzt klare Fristen: Am 30. Juni 2016 müssen fast alle Arztpraxen (ausgenommen sind die Zahnarztpraxen) und gesetzliche Krankenkassen so an die telematische Infrastruktur angeschlossen werden, dass die Versicherten-Stammdaten auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) online geprüft werden können. Wer dies nicht schafft, muss Abstriche bei der Vergütung hinnehmen.

Dementsprechend sind einfache Produkte für die Online-Anbindung einer Arztpraxis oder eines Krankenhauses gefragt. Eine Stunde will die Firma Concat zusammen mit der KoCo Connector brauchen, um einen Konnektor in die Praxis-EDV zu integrieren und per Fernwartung zu überwachen. Sie setzt dabei auf die dLAN-Adapter von Devolo, mit denen unabhängig von der existierenden Vernetzung einer Praxis ein weiteres Netz für den Online-Abgleich unterhalten wird. Für Ärzte, die die eGK ablehnen, hat Concat einen Stand-Alone-Kiosk im Angebot, für Kliniken stellte die Firma in Berlin einen 19-Zoll-Schrank mit entsprechend vielen Konnektoren vor, der als High-Speed-Konnektor vermarktet wird (ein Konnektor kann maximal 64 eGK-Lesegeräte unterstützen).

Der vielfach kritisierte Referentenentwurf zum eHealth-Gesetz, der auch beim Branchenverband bvitg als Ausrichter der ConhIT nicht nur auf Zustimmung stieß, enthält mit der verpflichtenden Einführung eines Medikationsplans einen Aspekt, der überall auf Zustimmung stößt. Der Plan soll Patienten, die mehr als fünf Medikamente einnehmen, zunächst ausgedruckt zur Hand gegeben werden, eine Funktion, die jede PVS-Software beherrscht. Auf der Messe zeigte ID einen Ansatz, diesen Plan "ohne zwanghaftes Warten auf die eGK" mit "ID Medics" zu erzeugen.

Mediatixx stellte die App x.patient vor, mit der ein Medikationsplan auf ein Smartphone wandert. Das kann dann den Patienten daran erinnern, wann er ein Medikament einnehmen muss, aber auch einen Arzttermin ausmachen, wenn das Medikament zur Neige geht.

Auf der nächsten Ausbaustufe der telematischen Infrastruktur soll schnellstmöglich der elektronische Arztbrief beziehungsweise die sichere Arzt-zu-Arzt-Kommunikation kommen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Patientenzustimmung, wie sie in der elektronischen Fallakte dokumentiert wird. In Berlin stellte der bvitg die erweiterte Spezifikation zur Fallakte vor, mit der "medienbruchfreie Ableitungen aus Patientenzustimmungen" übertragen werden können. (anw)