Ausprobiert: GTA V in Virtual Reality mit Oculus Rift

Das optisch extrem beeindruckende Gangster-Epos GTA V unterstützt zwar offiziell keine Virtual-Reality-Brillen, mit dem VorpX-Treiber lässt sich das Spiel aber austricksen. Wir haben's ausprobiert.

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Ausprobiert: GTA 5 in Virtual Reality mit Oculus Rift
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Egal, ob man Grand Theft Auto V als Spiel nun mag oder nicht: Auch Skeptiker müssen anerkennen, dass es eine so perfekt simulierte Stadt wie die Los-Angeles-Kopie Los Santos in der Computerspielgeschichte noch nie gegeben hat. Wer will, kann das eigentliche Spiel mit seinen Missionen komplett links liegen lassen und einfach nur durch die City cruisen – zu entdecken gibt es genug; und das Ganze sieht dabei auch noch wahnsinnig hübsch aus. Eigentlich wäre GTA V deshalb das perfekte Spiel für Virtual Reality – doch leider haben die Entwickler keinen VR-Modus vorgesehen. Mit einem speziellen Treiber für die Oculus Rift DK2 lässt sich die Virtual-Reality-Funktion allerdings nachrüsten.

GTA V mit Oculus Rift DK2 und VorpX (11 Bilder)

GTA V unterstützt von Haus aus kein Virtual Reality. Aber: Man kann die Funktion nachrüsten.
(Bild: heise online)

Schon wenige Stunden nach dem Start von GTA V hat der Bremer Entwickler Ralf Ostertag eine an das Spiel angepasste Variante seines 30 Euro teurem VorpX-Treibers veröffentlicht (0.8.1). Der kostenlose Vireio-Treiber unterstützt GTA V bislang nicht.

Wir haben das nachträglich mit VorpX VR-isierte GTA V ausprobiert – und waren beeindruckt: Tatsächlich stellt sich sofort ein intensives Mittendrin-Gefühl ein, besonders beim Autofahren: Anders als beim Herumlaufen sieht man hier nämlich seinen Körper, wenn man den Blick senkt; was das Realitätsgefühl immens steigert. Außerdem schien uns beim Fahren nicht so schnell übel zu werden wie beim Laufen, offenbar dient das Armaturenbrett als optischer Anker.

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Dennoch: So gut wie von vorneherein für Virtual Reality entwickelte Spiele funktioniert GTA V mit VorpX nicht. Da der Treiber das Headtracking per Maus-Emulation realisiert, spürt man eine deutliche Verzögerung zwischen der Kopfbewegung in der echten und in der virtuellen Welt. Ein wenig ruckelt es auch, trotz leistungsstarkem Testrechner (Core i7 3770K, 8 GByte RAM, AMD Radeon R9 290X).

Außerdem stimmt der Blickwinkel nicht: Auch wenn man den "Field of View"-Regler im Spiel komplett hochzieht, wirkt das Bild immer noch seltsam "hereingezoomt". Im VorpX-Forum empfiehlt Entwickler Ralf Ostertag das Tool Flawless Widescreen als Problemlösung, was wir bislang noch nicht ausprobieren konnten.

Ernsthaft spielbar ist GTA V im Virtual-Reality-Modus aber ohnehin nicht – die regelmäßig abgespulten Cutscenes mit ihren festen Kameraperspektiven fühlen sich mit aufgesetzter VR-Brille extrem unangenehm an, da man auf einmal seinen Kopf nicht mehr bewegen kann. VorpXs praktische "Edge-Peek"-Rauszoomfunktion per mittlerer Maustaste lindert zwar das Kopfweh, aber eine Dauerlösung ist das auch nicht. Als Kompromiss bietet sich deshalb der im VorpX-Treiber integrierte "Virtual-Cinema"-Modus an: Hier wird ein virtuelles 3D-Heimkino mit beliebig riesiger Leinwand simuliert. Richtiges Virtual Reality ist das zwar nicht – dennoch kommt viel mehr Mittendrin-Gefühl auf als an einem normalen Monitor. (mfi) / (jkj)