Wikileaks veröffentlicht Dokumente von Sony-Hack

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat mehr als 200.000 E-Mails und Dokumente online gestellt – inklusive Suchfunktion. Sony Pictures protestiert dagegen, der Gründer von Wikileaks verteidigt diesen Schritt.

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Sony Pictures

(Bild: dpa, Brendan McDermid)

Lesezeit: 2 Min.

Wikileaks stellt ein Onlinearchiv zur Verfügung, in dem man mehr als 170.000 E-Mails und 30.000 andere interne Dokumente von Sony Pictures Entertainment einsehen kann. Die Daten wurden Ende November 2014 in einem groß angelegten Hackerangriff erbeutet.

Es ist unklar, ob es sich bei den von Wikileaks veröffentlichten Daten um das gesamte gestohlene Archiv handelt oder nur um die gleichen Auszüge, die Hacker bereits Ende vergangenen Jahres ausgewählten Personen zugespielt haben.

Sony Pictures rügt Wikileaks für das Vorgehen. Der Konzern widerspricht der Aussage von Wikileaks-Gründer Julian Assange, dass die Dokumente für die Öffentlichkeit zugänglich sein sollten. Assange findet die Veröffentlichung wichtig und will dafür sorgen, dass die Daten online bleiben. Zur Informationsbeschaffung stehe eine Suchfunktion bereit, sodass Interessierte das Archiv über Begriffe durchforsten können.

Laut Assange gibt das Archiv einen Einblick in die Strukturen eines multinationalen Konzerns, der den Dokumenten zufolge unter anderem Verbindungen ins Weiße Haus und zur US-Rüstungsindustrie pflegt. Aus den Mails geht unter anderem hervor, dass die US-Regierung Hilfe von Hollywood-Firmen im Kampf gegen die Propaganda der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) suchte.

Am 21. November vergangenen Jahres gab Michael Lynton, CEO Sony Pictures Entertainment, bekannt, dass sein Unternehmen Opfer eines Erpressungsversuchs von Hackern wurde. Am 24. November teilte SPE mit, dass sie die Kontrolle über ihre Computersysteme verloren hätten. Postwendend nahm sich das FBI und eine IT-Sicherheitsfirma dem Vorfall an. Der Angriff wurde mit dem Nordkorea-Satire-Film "The Interview" in Verbindung gebracht, in der es um ein US-Mordkomplott gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un geht. (mit Material der dpa) / (des)